10 Jahre Universitätslehrgang akademischer Jagdwirt

Am 25. und 26. Mai fand auf der Boku die Festveranstaltung anlässlich des 10-jährigen Bestehens des ULG Jagdwirt statt. Zahlreiche der rund 200 fertigen bzw. noch in der Ausbildung stehenden Jagdwirte sowie eine ganze Reihe von Ehrengästsen wohnten dieser Veranstaltung bei. Vizerektorin Baumgartner zufolge ist der Jagdwirt eines der Aushängeschilder der Boku, ein Best-Practise-Beispiel, was die Weiterbildung angeht. Für Martin Sturzeis, Mitinitiator und Förderer des ULG, geht es dabei darum, Jägerinnen und Jäger auf einen akademischen Hochsitz zu setzen: „Was wir nicht schaffen wollten, war ein Superjäger. Wir wollten den Leuten schlicht und einfach adäquates zeitgemäßes Wissen mitgeben.“ Alumni-Sprecher Karl Peter Tadsen hat seine Sicht der Dinge mit einem Zitat von Adenauer unterlegt: „Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont!“

Für Klaus Hackländer gab es vor zehn Jahren eine tief klaffende Wissenslücke zwischen der Wissensvermittlung in Jagdkursen und dem, was auf Universiäten gelehrt wurde. Die Ausbildner bauten oft auf Daten auf, die schon überholt waren, als diese veröffentlicht wurden sind: „Eine permanente Weiterbildung ist aus meiner Sicht für die Jagd überlebenswichtig, denn das Töten von Tieren zum Zwecke des Nahrungserwerbes oder des Artenschutzes darf nicht beliebig werden. Dazu bedarf es eines wiederholten Updates. Die Jagd müsste von innen heraus motiviert sein, immer selbst am neuesten Stand zu sein.“ Dementsprechend wird das Angebot auf der Boku auch weiter ausgebaut. Für Jagdwirte wird es zwei Aufbaukurse geben, einen zum Thema Jagdethik in Zusammenarbeit mit dem Messerliinstitut und einen zur Bewertung von Jagdrevieren. Diese Kurse laufen jeweils über vier Semester an vier geblockten Wochenenden. Im Anschluss hielt Valerius Geist einen Festvortrag zum Thema Wolf.

Am zweiten Tag wurde darüber diskutiert, wie der Jäger von heute sein Tun in der Öffentlichkeit rechtfertigen kann. Simon Huber ging dabei auf die Öffentlichkeitsarbeit der Jagdverbände ein, Carina Frank hatte die sozialen Medien aufs Korn genommen und Florian Asche hat das Thema auf philosophischem Wege umschlagen und dann in Richtung Facebook und Co. postuliert: „Wir sollen mit Mitteln, die die Jagd gerade nicht ist, erklären, was die Jagd ausmacht!“, was nicht so einfach ist.

Stefan Maurer