73. Steirischer Landesjägertag

Die Weingemeinde Gamlitz bildete den festlichen Rahmen für den 73. Steirischen Landesjägertag. Gemeinsam startete man den Tag mit einem Frühstück am Peter & Paul Platz. Als Ehrengast durfte Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof-Saurau Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer willkommen heißen. Als Dank und Anerkennung für seine Verbundenheit mit der Steirischen Jagd wurde der scheidende Landeshauptmann zum Ehrenmitglied der Steirischen Landesjägerschaft ernannt. „Insbesondere in einer Zeit, in der sich Umwelt und Gesellschaft wandeln, leisten die Jägerinnen und Jäger einen wichtigen Beitrag für das Verständnis zwischen Mensch und Natur. Jagd im Sinn einer nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen ist nicht nur naturschutzkonform, sondern passt auch in eine sich ständig ändernde Gemeinschaft“, betone Hermann Schützenhöfer in seiner Rede.

 

Nach weiteren Ansprachen von Bezirksjägermeister Mag. Wolfgang Neubauer und dem Gamlitzer Bürgermeister Friedrich Partl zog der Festzug mit allen Gästen und Delegierten in den Tagungssaal im Schloss Gamlitz ein. Franz Mayr-Melnhof-Saurau eröffnete den 73. Landesjägertag, welcher ganz im Zeichen der Bewusstseinsbildung unserer Gesellschaft für unsere Natur und Wildtiere stand.

 

Als Impulsgeber konnte ZIB-Moderator Tarek Leitner gewonnen werden. Leitner hat bereits zwei kritische Bücher über den Bodenverbrauch in Österreich verfasst und gab seine Sichtweise zur Naturnutzung den Jägern preis. „Ausbau der Straßennetze, steigender Lebensmittelkonsum und mehr Freizeitangebote – wir müssen jetzt intensiv darüber nachdenken und uns wieder bewusst Grenzen setzen. Gerade Sie als Jäger verfügen über die geschulten Augen, die das Schöne und Schützenswerte in der Natur sehen. Nehmen Sie hier eine Botschafterrolle wahr!“, appellierte Tarek Leitner.

 

Danach folgten die Grußworte von Landesrat Johann Seitinger, in denen er auf den Schutz unseres Naturraumes hinwies. „Wir müssen diese Wege im guten Dialog mit der Bevölkerung gehen und unsere Landnutzungsformen ständig neu erklären. Die Steirische Jägerschaft nimmt die gesellschaftlichen Themen auf und handelt im Sinne eines praktikablen Natur- und Tierschutzes.“

 

Im jagdpolitischen Bericht des Landesjägermeisters hob Mayr-Melnhof-Saurau fünf wichtige Punkte für den zeitgemäßen Weg der Jagd hervor:

1. Jagd muss für sich und ihre Leistungen werben, weil es sonst kein anderer für sie tut.

2. Ein guter und gesellschaftstauglicher Umgang mit dem Wildtier.

3. Wissen bis zum letzten Hochsitz bringen: Vorbilder werden künftig nicht diejenigen sein, die mit dem Wissen eines Jungjägers durch das restliche Jägerleben gehen, sondern diejenigen, die ihr Wissen regelmäßig erneuern und auf den neuesten Stand bringen.

4. Die Schere zwischen den immer pluralistischer werdenden Jägerinnen und Jägern nicht zu weit aufgehen lassen.

5. Der Schutz der Wildlebensräume ist die ureigene Aufgabe der Jagd und diese Leistung ist gesellschaftlich wertvoll.

 

Gemäß der Tagesordnung wurde nach der Festansprache und den Grußbotschaften, dem Bericht der Geschäftsführung sowie des Finanzreferenten und Rechnungsprüfers über die Genehmigung des Rechnungsabschlusses sowie des Voranschlages und der Anträge abgestimmt.