Steirischer Jagdschutzverein

Am 26. Mai wurde die Hauptversammlung 2018 des Steirischen Jagdschutzvereins im beeindruckenden Stift Admont abgehalten. Im Hauptaugenmerk stand an diesem sommerlichen Tag die Beschlussfassung über die Statutenänderung für die strategische Neuausrichtung des Vereins. Rund 250 Delegierte und Gäste waren dazu erschienen.

Präsident Franz Meran konnte zur Hauptversammlung zahlreiche Ehrengäste begrüßen, darunter den Hausherrn Abt Mag. Gerhard Hafner, Bundesrat Armin Forstner in Vertretung des Landeshauptmanns, Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof-Saurau, LJM.-Stv. Burkhardt Thierrichter, LKR Martin Kaltenegger, Bgm. Hermann Watzl, BJM Peter Wiesenbauer, DI Franz Riegler, Forstdirektor DI Andreas Holzinger, DI Bertram Bliem und viele mehr. 

Abt Mag. Gerhard Hafner ging in seinen Grußworten im neu renovierten Festsaal des Stiftsgymnasiums auf den Wert unserer Natur ein. Vom Festsaal aus habe man einen wunderschönen Blick in eine der bezauberndsten Landschaften der Steiermark. „Wir sind aufgefordert, verantwortungsvoll mit der Erde umzugehen, um sie an die nächste Generation mit vollem Wert weitergeben zu können. Dazu gehörenuntrennbar auch ein gesunder Forst und das Weidwerk“, so der Abt.

Zwst.-Obm. Manfred Blümel präsentierte seine Zweigstelle und die Region. Admont ist ein Zentrum von Kultur und Natur. In Admont wurde im Jahr 1884 auch die erste Jagdprüfung in der Steiermark abgehalten. Für Genussreisende hat die Region einiges zu bieten. Herrliche Fische und Wildbret von Xeis-Edelwild dazu Weine vom stiftseigenen Weingut Dveri-Pax aus Slowenien lassen keine Wünsche offen. Von diesem bunten kulinarischen Querschnitt konnten sich im Anschluss der Versammlung auch die Gäste persönlich überzeugen. Mit dem Stift als Leitkulturbetrieb mit seinen Museen und der weltgrößten Klosterbibliothek hat man im Jahr 2017 bereits 154.000 Nächtigungen in der Region verzeichnen können. Es gibt die „Ja, aber“-Menschen und die „Warum nicht?“-Menschen. Im Stift und in der Region gibt es Letztere weit häufiger, was den Aufschwung weiter vorantreiben wird. Im Anschluss und zur Einstimmung auf Wild und Wald wurde der Film „Vier Jahreszeiten im Bergrevier“ gezeigt.

Jahresbericht des Präsidenten. „Was gäbe ich, um an den Graten des Gesäuses wandeln zu dürfen“, soll Erzherzog Johann einmal gesagt haben. Damit fand Präsident Franz Meran die passende Überleitung vom Film zu seinem Jahresbericht. „Die Bilder im Film zeigen einem, warum man täglich die Mühen des Funktionärsdaseins in der Jagd auf sich nimmt. Denn der StJSV steht dafür, diese Schönheit unseres Landes zu erhalten“, konstatierte der direkte Nachkomme Erzherzog Johanns.

Das abgelaufene Vereinsjahr sei ein intensives und spannendes gewesen. Zuerst standen die Jägerschaftswahlen an, die einen starken Landesjägermeister und ebensolche Vertreter in den Vorstand der Jägerschaft verabschiedeten. Dafür gratulierte Präsident Meran dem Landesjägermeister, weil er mit seinem Team bereits spürbare Erfolge erziele. „Zwischen dem StJSV und der Landesjägerschaft passt kein Blatt Papier dazwischen, so harmonisch, konstruktiv und produktiv wollen wir weiterarbeiten. Die Jägerschaft sollte sich nicht gegenseitig gute Ratschläge zuwerfen. Man spürt ferner, dass in der Öffentlichkeitsarbeit was weitergeht. Darauf können der StJSV und die Landesjägerschaft stolz sein“, führte Meran aus. 

Im abgelaufenen Vereinsjahr wurde der Leitbruch in die zweite Auflage geschickt. Das konnte rasch und gut organisiert umgesetzt werden. DI Willibald Acham hat dafür federführend verantwortlich gezeichnet. Der Leitbruch ist auch da, um inhaltlich ständig weiterentwickelt zu werden. Er ist über die Steiermark hinaus begehrt und bekannt, der Absatz läuft gut. Es hat auch eine Finanzprüfung gegeben, die nicht angenehm war. Man habe nach außen Ruhe bewahrt, es hat den Verein aber getroffen. „Doch wir haben gemeinsam das Schiff über Wasser gehalten, darauf bin ich stolz! Aber es hat uns auch gezeigt, dass strukturell beim StJSV was passieren muss“, mit diesen Worten leitete Präsident Meran seinen Vortrag zum Kernthema der heurigen Hauptversammlung. 135 Jahre ist der Verein alt und er hat viele Entwicklungen durchgemacht. Anfangs war er ganz zentral geführt, dann gründeten sich Zweigstellen und in weiterer Folge die Ortsstellen. Mit diesem Netzwerk ist der Verein heute infrastrukturell perfekt aufgeschlossen. Man komme in jeden Winkel der Steiermark hinein, was auch ganz dem Gründergedanken entspricht.

In der 135-jährigen Geschichte habe es mehrere Umstrukturierungen gegeben. „Ich sage lieber Neuausrichtungen dazu. Ich bin ein Anhänger der Regionalität. Von Radkersburg bis nach Admont kann man nicht alles über einen Kamm scheren. So hat es gegolten, einen Weg zu finden, in dem man möglichst alles vereinen kann. Tage- und wochenlange Überlegungsphasen waren das, im Vorstand und im Hauptausschuss. Die jetzigen Zweigstellen in Zweigvereine umzuwandeln hat letztendlich geklappt“, richtete der Präsident an die Zuhörer. Im Vorfeld habe man sachlich, manchmal auch emotional in den Hauptausschüssen diskutiert. Ihm war vor allem eine breite Zustimmung der Mitglieder wichtig und es war höchste Zeit gewesen, diesen Schritt zu setzen. Denn „Treu dem guten Alten – dem Neuen nicht verschlossen“ hat der Erzherzog immer zu sagen gepflegt. 

In der letzten Hauptausschusssitzung vor der Hauptversammlung ist dann der einstimmige Beschluss gefallen, die Zweigstellen in eigene autonome Zweigvereine überzuführen. Dem Präsidenten war es ein Anliegen, sich bei allen Obleuten zu bedanken für die wertvolle Arbeit, die sie täglich und ehrenamtlich leisten. „Das Ehrenamt ist in der Jagd unerlässlich. Wir müssen das hochhalten und mit dem Herzen kämpfen. Und man wird zukünftig weiter in die Ausbildung der jungen Jägergenerationen investieren. Wir müssen die Jugend wieder mehr heranlassen“, damit endete der Präsident seinen Bericht. 

Nach dem Bericht der Hauptkassierin Julia Raggam und dem Prüfbericht der Kassaprüfer, der ordnungsgemäß ausfiel, wurde dem Antrag auf Entlastung der Kassierin und des Vorstandes stattgegeben. 

Im nächsten Tagesordnungspunkt wurde über die Statutenänderung abgestimmt. Bei der Abstimmung hat es nur eine Stimmenthaltung gegeben. Der Präsident ist der Überzeugung, dass mit der Neuausrichtung des Vereins ein großer Wurf gelungen ist. Die genauen Abläufe werden die Mitglieder und Obleute noch erfahren und jegliche notwendige Unterstützung vom Landesverband ist sichergestellt. Der Wiener Rechtsanwalt Dr. Thomas Höhne wird als Spezialist die Umsetzung weiter begleiten.

Grußworte der Ehrengäste. Landeskammerrat Martin Kaltenegger eröffnete den Reigen der Grußworte der Ehrengäste. Als Vertreter der Kammer für Land- und Forstwirtschaft mahnte er erneut, dass Holz ungebrochen eine wesentliche Einnahmequelle von bäuerlichen Betrieben sei. Und damit der Wald wächst, brauche es angepasste Wildstände. In letzter Zeit werden die Probleme nicht weniger, die an seine Interessenvertretung herangetragen werden. Es gibt Regionen in der Steiermark, in denen man die Wildstände reduzieren muss. Der StJSV und die LK sind befreundete Organisationen, die den konstruktiven Dialog fördern, denn immerhin haben sie mit Erzherzog Johann ja auch ein und denselben Gründungsvater.

Bundesrat Armin Forstner sprach in Vertretung des Landeshauptmannes. Er bewunderte, was der StJSV alles leistet, vor allem die freiwillige Bildungsarbeit in den Schulen. Dafür und zur Erhaltung der Landeskultur richtete der Bundesrat ein herzliches Dankeschön in die Menge.

Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof-Saurau bedankte sich für die Naturkompetenz, welche die Jungjäger in den Kursen des StJSV erlangen. Diese gilt es ständig weiter auszubauen. Mit dem Vorstand und den Bezirksjägermeistern habe man ein starkes Fundament in der Landesjägerschaft geschaffen. Die Arbeitsgruppen haben die Fachreferenten abgelöst. Durch diese neue Themen- und Arbeitsbreite wird man die auf die Jagd eintreffenden Herausforderungen besser lösen können. „Wir haben uns gegenüber interessierten Medien und der Bevölkerung zu öffnen! Die bringen ein offenes Ohr mit und sind froh, wenn mit ihnen gesprochen wird. Wir werden so mit ihnen reden, dass sie auch verstehen, was wir tun“, führte der Landesjägermeister aus. Der StJSV hat ein Fundament für die Zukunft gefunden, das auch existenziell ist, um etwa mit der Politik und vielen anderen Lebensraumpartnern sprechen zu können. „Wenn wir uns aufteilen, verlieren wir. Wir brauchen die geschlossene Kompetenz aller Jägerinnen und Jäger in unserem Land, was aber nicht heißen soll, dass es keine Diskussionen über den weiteren Weg der steirischen Jagd gibt. Doch was wir noch jagen dürfen, was wir in der Natur noch erleben dürfen, das sollen auch unsere Enkel noch so erleben dürfen – dafür danke ich euch als Mitstreitern und bitte zeitgleich um Vertrauen – Weidmannsheil!“, mit diesen Worten endete der Landesjägermeister seine Grußworte.

Im Anschluss wurden Mitglieder für ihre Verdienste um den Verein geehrt. Verdienstabzeichen in Gold: Ofö. Ing. Johann Schaffler, Alois Krenn, Ernst Schicketanz, Karl Haidic, Günther Ladstätter, Ing. Friedrich Überbacher, Erich Faßwald, Franz Holzer, Alois Rechberger sen., Ing. Mag. Wolfgang Neubauer.

Verdienstabzeichen in Silber: Alois F. Felber, Herbert Grill, Werner Reinbacher, Reinhold Petritsch, Franz Engelbrecht, Siegfried Fritz, Josef Haupt, Johann Pabst, Alois Schinnerl, Ewald Brunner, Peter Persch, Josef Strohhäusl jun., Ernst Gaigg, Manfred Kriz, Anton Leitner, Manfred Seebacher, Heidrun Uray, Anita Mang, Josef Köck, Josef Höfler, Josef Fuchs, Adolf Größ, Josef Schober, Josef Treichler, Otmar Bauer, Monika Saladin, Franz Schinnerl, Günter Macher.

 

mo