Die Jagd ist weiblich

Unter dem Titel „Die Jagd ist weiblich. Diana und Aktäon“ zeigt das Jagdmuseum Schloss Stainz erstmals in Österreich eine Sonderausstellung zum Thema „Frauen in der Jagd“. 
Die Jagd war und ist nicht das alleinige Betätigungsfeld der Männer. Historisch gesehen war die Jagd sehr wohl auch von Frauen geprägt. Mit dieser Art von Zeitvertreib konnte man sich etwa aus den Zwängen des adeligen Gesellschaftslebens befreien und ungezwungener mit Bekleidungsvorschriften umgehen. Von einer kulturhistorischen Betrachtung der Jagdgöttin Diana in der Kunst von der Antike bis zur Gegenwart spannt diese Schau einen großen Bogen: Man begegnet Frauen bei höfischen Jagdschauspielen wie dem Fuchs­prellen, bei der Reiherbeize hoch zu Ross oder bei der Hetzjagd im Damensattel, die auch Kaiserin Sisi perfekt beherrschte. Präsentiert werden ebenfalls Bilder und Filme über Frauen im 20. Jahrhundert, die mit Leidenschaft und auch der Not gehorchend als „Wildschützinnen“ aktiv waren – damit wird auch der gesellschaftliche Wandel der Jagd aufgegriffen. In der Steiermark sind derzeit etwa 10 % aller Jagdkartenbesitzer/innen Frauen, mit steigender Tendenz. Darüber hinaus werden Entwicklungen und Diskussionen abseits von Hochsitz und Wildtierlebensräumen vorgestellt. So wird etwa auf das weibliche Wild eingegangen, dem in Bezug auf Fortpflanzung, Elterninvestment, Partnerwahl und Jungenaufzucht viel zu wenig Beachtung zukommt.

Jagdmuseum Schloss Stainz, Schlossplatz 1, 8510 Stainz. Dauer: 01.07.–29.11.2020 und 27.03.–28.11.2021. Information: +43-3463/2772-16, www.jagdmuseum-stainz.at