Jagdgebiet St. Marein

Josef Seitlinger †. Ein Original der Jagd hat am 14. April den Weg in die ewigen Jagdgründe angetreten. Sepp Seitlinger wurde am 17. Jänner 1931 in Mariahof geboren. Sein Werdegang war vielseitig. Nach dem Besuch der Grundschule absolvierte er die Hauptschule in Friesach. Sehr früh fand er den Weg zur Jagd. Aufgewachsen in Pöllau, machte er seine ersten jagdlichen Schritte in der Eigenjagd Fritz-Mandl, oft begleitet von seinem Ziehvater. Die Natur lag ihm immer sehr am Herzen und hat ihn letztendlich auch sehr stark geprägt. Als jemand, der sehr gerne las, verschlang er die klassische Jagdliteratur über alle unsere Wildarten und hinterfragte sie kritisch. Schon in jugendlichen Jahren bekam er sein erstes Revier, als er der Jagdgesellschaft St. Marein beitrat. Der jagdliche Aufstieg war dann vorgegeben. Sehr schnell erkannte man seinen scharfen Sinn und die Flexibilität, mit jagdlichen Problemen umzugehen. Er wurde rasch zuerst zum Obmann-Stellvertreter und dann zum Obmann der Jagdgesellschaft St. Marein gewählt. Auf jagdlicher Funktionärsebene leitete er Jahrzehnte das Hegegebiet XVIII als Hegemeister. Bekannt war auch das von ihm ins Leben gerufene Zweigstellenschießen, welches bis heute auf den „Mandlgründen“ in Pöllau abgehalten wird. Der korrekte und sichere Umgang mit der Waffe war ihm stets ein Anliegen. Er hat damit zur Sicherheit und vor allem zum weidgerechten Jagen erheblich beigetragen. Sein jagdliches Denken und Handeln begleitete ihn bis zu seinem Tod. So war er auch in den letzten Jahren immer wieder sporadisch im Revier anzutreffen. Ab und zu erlegte er auch noch das eine oder andere Stück. Das fortschrittliche Denken, die Herausforderung, einen Ausgleich zwischen Jagd, Natur und Grundeigentümern herzustellen, waren ihm stets ein Anliegen. Sein Tun war geradlinig und mündete letztendlich in einem gedeihlichen Miteinander. In diesem Sinne werden wir Sepp immer in guter Erinnerung behalten. Er war in mancher Hinsicht ein Visionär und hat viele Problematiken schon früh erkannt.

Manfred Knauder