„Wenn er kommt, dann schießen wir“

Der sehr provokant betitelte Film „Wenn er kommt, dann schießen wir“ ist heuer exklusiv im Rahmen des Mountainfilm-Festivals von 12. bis 16. November in Graz zu sehen. Er lässt vordergründig einen starken Jagdbezug erahnen. Doch weit gefehlt, es geht vielmehr um den emotional und öffentlich geführten Konflikt der Schafbauern mit der Politik im benachbarten Südtirol.

Das internationale und jährlich in Graz veranstaltete Mountainfim-Festival richtet schon seit Jahren das Programm auch für tier- und naturbegeisterte Besucher aus. So finden Zuseher neben atemberaubenden Sportszenen in Fels und Eis auch aufwendig gestaltete Dokumentationen im Naturbereich. Dem Veranstalter Robert Schauer – der im Jahr 1978 als erster Österreicher am Everest stand und sich heute als passionierter Jäger in viele Facetten der unterschiedlichen Naturnutzer hineinzuversetzen vermag – ist es für das bevorstehende Festival gelungen, einen sehenswerten Film zur Wolfsdebatte im benachbarten Südtirol ins Programm aufzunehmen.

Vor 150 Jahren wurden die Wölfe in Südtirol mit Wolfsfallen, Gift und Bleikugeln ausgerottet, nun ist das Raubtier wieder zurück. „Rotkäppchen ist ein Märchen, der Kuschelwolf aber genauso.“ Sie reißen die Schafe der Bauern und wecken die Urängste der Menschen. Tierschützer finden sich auf der Gegnerseite der Bauern wieder, die für ein wolfsfreies Südtirol kämpfen. In der Mitte steht die Politik, die mitunter das Angstbild des Wolfs hochstilisiert, um damit Wählerstimmen zu gewinnen. Wie geht eine Gesellschaft mit der Rückkehr dieses berüchtigten Erzfeindes um? Muss das Raubtier geschossen werden oder ist der Wolf nicht auch ein schützenswerter Teil der Natur? Prädikat sehenswert! Infos und Filmvorschau: www.mountainfilm.com