Wildgemeinschaft Hohe Veitsch

Gemeinsame Abschussplanung. Die Wildgemeinschaft Hohe Veitsch lud zur gemeinsamen Abschussplanung in das Waffenkompetenzzentrum Gissing Waffen nach Mürzzuschlag. Die Mitglieder waren vollzählig erschienen und stellten stolz die erbeuteten Tropäen aus. Obmann BJM Ing. Hannes Fraiß freute sich besonders, Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof-Saurau begrüßen zu dürfen. Von der Bezirkskammer für Land- und Forstwirtschaft besuchte Forstausschussobmann Ing. Andreas Reisinger die Veranstaltung. Der BJM von Bruck/Mur, Anton Karlon, und Zweigvereinsobmann Martin Spreitzhofer zählten ebenso zu den interessierten Teilnehmern.

Zu Beginn berichtete BJM Fraiß von einem durchaus positiven Jahr der Wildgemeinschaft. Die Strecke bei Rotwild zeigte eine hohe Erfüllung der Vorgaben und die Ernte der Hirsche der Klasse 1 war ausgezeichnet. Das Jagdjahr war aber auch von Corona geprägt. Einerseits die unmöglichen Zusammenkünfte und erschwerte Kommunikation der Entscheidungsgremien, andererseits der Sturm von Erholungsuchenden auf den Wald, der besonders den Gamsbeständen zu schaffen machte, erwiesen sich als die große Herausforderungen im Jahr 2021.

Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof konnte das Bild für die ganze Steiermark nur bestätigen. In seinen Ausführungen gab er einen kurzen Einblick in die schwierigen Vorgänge, die notwendige Gesetzgebungsmaßnahmen immer wieder erschweren und verlangsamen. Besonderes Anliegen war ihm das Projekt der Wildökologischen Raumplanung, die als Zukunftsvision für die Steiermark kommen soll. Der Erfolg in Salzburg muss aber sorgsam an steirische Bedürfnisse angepasst werden. Eine Abstimmung zwischen Jägern, Grundbesitzern und Gesetzgebung ist unumgänglich.

Andreas Reisinger überbrachte die Grüße des Kammerobmannes und freute sich, dass es im Bereich der Wildgemeinschaft kaum Grund zu Interventionen der Landwirtschaftskammer gibt. Er hob den hohen Wert des Lebensmittels „Wild“ hervor, der der Trophäe übergeordnet sein muss. Die aktuelle Lage des Ukraine-Konfliktes, so führte er aus, wird den wahren Wert unserer Produkte im Wald wieder sichtbar machen, sei es Wild oder Holz in all seinen Formen.

Die folgende Abschußplanung zeigte eine erfreuliche Parität der Geschlechter beim Rotwild in den Wintergattern. Auch die maßvollen Ansuchen und die hohe Erfüllung der letzten Jahre trugen zu einem reibungslosen Ablauf bei. Wo es vorkommt, wird das Gamswild im Gratbereich besonderer Aufmerksamkeit bedürfen und Waldgamsvorkommen werden eher abgesenkt werden müssen.

Die traditionelle Ehrenscheibe, die zur Weihnachtssitzung nicht verwendet werden konnte, wurde vom Landesjägermeister und allen Teilnehmern beschossen. Beim anschließenden Backhendlschmaus ergab sich noch die eine oder andere Diskussion über das kommende Jahr.

Martin Spreitzhofer