StJSV Zweigverein Neumarkt

Jahresversammlung. Nach der coronabedingten Zwangspause fand am 10. September beim Torwirt in St. Lambrecht die Jahresversammlung des Zweigvereins für das letzte und das laufende Vereinsjahr statt. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der JHBG Dianas Hornklang.

Die Veranstaltung wurde nach den gültigen 3G-Regeln abgehalten und in verhältnismäßig kleinem Rahmen abgehalten. Auf Grußworte der Ehrengäste wurde zwecks Straffung des Zeitkorsetts verzichtet. So oblag es vor allem Obmann Christoph Rößler, Bilanz über die letzten beiden Jahre zu ziehen. „Die Coronapandemie hatte uns fest im Griff. Sämtliche Veranstaltungen in letzten eineinhalb Jahren mussten abgesagt werden. Wir haben absichtlich auch keine Geburtstagsgratulationen vorgenommen – zum Schutz aller Betroffenen.“ In der Folge machte Rößler einen Rückblick auf das Geschehen, das wegen der Zwangspause ja auch noch die Zeit vor Corona betraf. Damals startete das Jahr wie gewohnt mit der Fuchsstreckenlegung beim Lohr, es gab ein jagdliches Übungsschießen in der Pöllau. Auch der Arbeit mit Kindern wurde große Aufmerksamkeit geschenkt. „Ihnen unsere Anliegen und unser Wissen weiterzugeben wird unsere Zukunft sichern“, ist sich Christoph Rößler sicher. Im Herbst 2019 gab es noch ein Rotwildseminar mit Revierjagdmeister Stefan Pfefferle. „Dann kam die Vereinstätigkeit fast vollständig zum Erliegen. Mancherorts ist es durch die Coronamaßnahmen zu massiven Störungen für uns Jäger gekommen.

Neuester Trend ist, einfach neue Routen in Besitz zu nehmen und online zu stellen. Grundeigentümer und Jäger werden nicht mehr gefragt, womit Konflikte vorprogrammiert sind“, kritisierte der Obmann, räumte aber auch ein, dass der örtliche Tourismus für konstruktive Gespräche offen sei. Auch die Wölfe wurden angesprochen: „Es ist für mich absolut unverständlich, dass man die Verbreitung so ausufern lässt.“ Marc Rappold legte den Kassabericht vor. Unterm Strich wurde in beiden Vereinsjahren ein geringer finanzieller Überschuss erwirtschaftet.

Thema war daneben der Wechsel an der Spitze im Jagdbezirk Murau. Arnold Rackl ist aus dem Bezirksjagdausschuss ausgeschieden, Gerhard Wallgram ist nachgerückt. Neuer Bezirksjägermeister ist nun Hannes Kendlbacher. Er stellte sich und seine Anliegen kurz vor: „Wenn man die Struktur im Bezirk anschaut, werden wir früher oder später immer beim Rotwild landen. Wichtig sind für mich die Fütterungsbetreiber. Ohne die geht beim Rotwild nichts. Wenn wir wo einen Fütterung verlieren, ist das eine Katastrophe. Das Füttern ist Knochenarbeit, und das ist auch in Zukunft so zu sehen. Rotwild muss man großflächig betrachten. Es wird wieder eine Rotwildraumplanung geben mit Wildräumen, die ähnlich wie die Wildgemeinschaften ausschauen.“ Sorge machte sich der neue Bezirksjägermeister über die Entwicklung beim Abschuss. Seine Zahlen stammten von Anfang September. „Beim Rotwild orte ich sehr viel Luft nach oben. Die Erfüllung liebt derzeit bei nur 27 %. Beim Gamswild haben wir keine gute Struktur bei Böcken, hier ist Vorsicht geboten, um die Altersstruktur anzuheben. Momentan steht die Erfüllung bei 8 % vom Gamsabschuss. Beim Rehwild gehen sowohl Abschusszahlen als auch Freigabe zurück.“ Ob es hier an vermehrtem Fallwildaufkommen liegt, ist unklar. Hannes Kendlbacher stellte auch das Projekt mit der Landesjägerschaft über sensible Lebensräume für Raufußhühner, Rot- und Gamswild kurz vor. Stolz gab er das Lob von Projektleiter BJM Ing. Hannes Fraiß weiter, da die Murauer Jäger hierbei vorbildlich in der Mitarbeit sind. Erfreut zeigte er sich über die Naturwelten in Mixnitz: „In diesem Sommer waren schon 6.000 Kinder vor Ort. Die Landesjägerschaft ist sehr zufrieden.“

Abschließend erfolgte die Ehrung verdienter und langjähriger Mitglieder des Jagdschutzvereins der beiden Vereinsjahre sowie die Übergabe der Urkunden für Jung- und Aufsichtsjäger. Mit einer Verlosung von Sachpreisen unter den Anwesenden klang die Veranstaltung aus.

Stefan Maurer