Investitionen für Generationen

Grundvoraussetzungen, damit sich Schalenwild in einem Revier als Standwild wohlfühlt, sind in erster Linie Ruhe, Deckung und ein ausreichendes Nahrungsangebot. Bereits mit wenigen sinnvollen Tätigkeiten im Revier – wie dem Pflanzen von Obst- und Mastbäumen – kann der Jäger viel bewirken.

Auf gar keinen Fall sind an den Äsungsflächen Apfelbäume und Zwetschken zu vergessen. Deren Früchte sind zwar nur zeitlich begrenzt verfügbar, üben aber auf das Wild eine enorme Anziehungskraft aus. Wo es die räumlichen Verhältnisse möglich machen, sind sowohl im Feld- als auch im Waldrevier speziell angelegte Streuobstflächen von unschätzbarem Wert, den sie mit zunehmendem Alter zudem steigern. Streuobstflächen gehören als Lebensraum und Nahrungslieferant für etliche Tierarten zu den artenreichsten Flächen einer jeden Kulturlandschaft. In den alten und sogar überalterten Obstbäumen bieten Asthöhlen vielen bedrohten Arten wie dem Wendehals, Wiedehopf, Steinkauz, Bilchen und Fledermäusen Brut- oder Ruheplatz. Aber auch seltene Orchideen finden sich auf den extensiv genutzten Wiesenflächen aufgrund eines nur geringen Stickstoffgehalts wieder ein und haben hier sogar eine Überlebenschance.

Bei der Pflanzung von Obstbäumen kommen wir in der Anfangszeit um einen effektiven Einzelschutz nicht herum. In Revieren ohne Dam- und Rotwild haben sich sogenannte Tubex-Röhren gut bewährt.

Die Pflanzung der Obstbäume erfolgt im zeitigen Frühjahr, denn nur so ist der Baum zur Vegetationszeit voll aktiv. Für Obstbäume sollten die Pflanzlöcher zehn Meter Abstand zueinander haben.

Vor dem Pflanzen müssen die größeren, insbesondere die beschädigten oder vertrockneten Wurzeln mit einer scharfen Gartenschere eingekürzt werden, bis das gesunde weiße Wurzelgewebe zu sehen ist.

Sorgfältig wird die locker aufgefüllte Erde leicht angetreten. Ist der Boden nicht ausreichend feucht, sollte der Wurzelballen gut mit Wasser eingeschwemmt werden. Die Veredelungsstelle liegt eine Handbreit über der Bodenoberkante.

Zur anfänglichen Stabilisierung des frisch gesetzten Stämmchens muss ein Stützpfahl eingeschlagen werden. Er gibt dem Bäumchen Halt und fixiert den Einzelschutz, der die feine Rinde des Stammes gut gegen Sonnenbrand schützt. Kabelbinder leisten hierbei gute Dienste.