Heft Jänner 2025
Themen im aktuellen Heft:
Steinwild international: Leben am Abgrund
Opportunist Rotfuchs – fast überall zuhause
Sein Auftrag: Wölfe!
Nocpix oder InfiRay?
Im Revier
Steinwild international: Leben am Abgrund
Steinwild hat sich in den meisten Kolonien gut entwickelt. Freilich gibt es Probleme, doch die sind häufig lokaler Natur. Was im einen Lebensraum passt, kann im nächsten zum Existenzproblem werden.
Die Entwicklung der Steinbockbestände wird überall nach einer Wiederansiedlung genauestens verfolgt und dokumentiert. Der Steinbock ist aus diesem Grund eine sehr gut untersuchte Art. Um einen Austausch zwischen der Praxis und den Forschenden zu fördern, hat der Nationalpark Gran Paradiso den Gruppo Stambecco Europa (GSE) ins Leben gerufen. Es ist eine lose Vereinigung von Steinbockinteressierten aus dem ganzen Alpenraum, die sich in unregelmäßigen Abständen treffen und austauschen. Vom 23. bis 25. Oktober 2025 hielt der Gruppo Stambecco Europa seine Tagung im Schweizerischen Nationalpark in Zernez ab. Die Vorträge haben eine große Spannweite von Fragen, die für die Praxis von großer Bedeutung sind, bis zu tiefgreifenden Forschungsfragen. In diesem Beitrag werden ausgewählte Beiträge dieser Tagung vorgestellt.
Saisonale Wanderungen
In vielen Steinbockkolonien werden Individuen besendert. Victor Chauveu hat anhand von 327 Individuen aus 17 verschiedenen Gebieten die Migrationen zwischen Sommer- und Wintereinstand untersucht. Wie bei anderen Schalenwildarten ist das erste Grün im Frühjahr der große Treiber. Das ermöglicht den migrierenden Tieren Zugang zu besseren Nahrungsquellen. Diese Migration wird vor allem vom Entwicklungsstand der Pflanzen ausgelöst. Grundsätzlich migrieren die Böcke mehr als die Geißen. Böcke lassen sich mehr von den jahreszeitlichen Bedingungen leiten, während die Geißen sich kleinräumiger an die örtlichen Bedingungen anpassen. Es gibt aber auch große Unterschiede zwischen den einzelnen Individuen in den Untersuchungsgebieten und es gibt auch große Unterschiede zwischen den Untersuchungsgebieten. Das zeigt, wie komplex diese Fragestellung ist. Vor allem gibt es individuelle Unterschiede, wie der begrenzte Lebensraum genutzt werden kann.
Störendes Freizeitverhalten
Störungen durch Menschen mit ihren Freizeitaktivitäten haben vor allem im Alpenraum einen großen Einfluss auf Wildtiere. Dazu gibt es schon verschiedene Untersuchungen. Diese gehen in der Regel von Einzelereignissen aus, das heißt: Was ist der Einfluss eines Skitourengehers auf einzelne Arten? Wie sich große Sportanlässe auf das Verhalten von Steinböcken auswirken, hat Pascal Marchand in Bargy (Frankreich) untersucht. Er hat den Einfluss von großen, traditionellen Radrennen und Trailrunning-events mittels 139 besenderter Steinböcke untersucht. Die Trailrunningveranstaltungen haben die Bewegungen und das Aktivitätsmuster der Individuen, die sich in der Nacht vorher im Umkreis von 500 m von der Route befanden, sowohl tagsüber als auch in den folgenden Nächten verändert. Im Gegensatz dazu war der Einfluss der Radveranstaltungen weniger ausgeprägt. Das erstaunt im ersten Augenblick, denn der „Rummel“ um die Radveranstaltungen ist wesentlich größer. Die Steinböcke zeigen da weniger Reaktionen, weil sie um die Jahreszeit weiter weg von der Passstrasse sind und sich die Störung auf diesen Bereich konzentriert.
Einfluss großer Beutegreifer
Große Beutegreifer breiten sich im ganzen Alpenraum aus. Damit ändern sich nicht nur die Bewirtschaftungsbedingungen für den Menschen. Auch Wildtiere passen ihr Verhalten den sich verändernden Bedingungen an. Francesca Cagnacci hat die Bewegungen von Steinböcken aus dem Marmolada-Massiv verwendet, um diese Anpassungen zu prüfen. Sie verglich die Bewegungen von fortpflanzungsfähigen und nicht fortpflanzungsfähigen Geißen entlang des Höhengradienten. Dabei berücksichtig-te sie mögliche Rückzugsgebiete für führende Geißen sowie Unterschiede zwischen Tag und Nacht.
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Im Revier
Opportunist Rotfuchs – fast überall zuhause
Mit Lebensraumveränderungen kommt der Fuchs sehr gut zurecht. Jährlich kommen heute in Österreich rund 65.000 Füchse zur Strecke, fast doppelt so viele wie vor 60 Jahren. Der Anstieg erfolgte vor allem in den vom Menschen dichter besiedelten Gebieten.
Im Revier
Sein Auftrag: Wölfe!
Im Salzburger Wolfsmanagementplan sind Grundsätze, Ziele und die rechtlichen Grundlagen zum Umgang mit dem Wolf dargestellt. Hannes Üblagger ist neuer Wolfsbeauftragter für das Land Salzburg und folgt damit Hubert Stock nach. Was genau es damit auf sich hat, erklärt er in einem Interview.
Waffe, Schuss & Optik
Nocpix oder InfiRay?
Der Hightechkonzern InfiRay hat seine Geschäftsfelder neu geordnet. Um den professionellen Bereich klar vom zivilen Bereich zu trennen, wurde die Tochterfirma Nocpix installiert. Sie bedient in Europa vor allem den Jagd- und Outdoorbereich.
Nicht alle Wärmebildgeräte, die InfiRay fertigt, werden heute unter dem Herstellernamen vertrieben. Für Jagd- und Outdoorprodukte wurde die Tochterfirma Nocpix gegründet. Beim Vorsatzgerät Mate verbleibt die Vermarktung jedoch bei InfiRay. Die Wärmebildkamera Lumi H35 ist ein brandneues Produkt von Nocpix für das Beob-achten. Wir konnten eines der ersten am Markt erhältlichen Lumis testen.
Das mitgetestete Vorsatzgerät Mate MAH50R für das Schießen stammt vom Mutterkonzern InfiRay. Beide Geräte wurden ausgiebig im Revier bei der Jagd auf Schwarzwild erprobt. Bei der Lumi H35 handelt es sich um eine Einhandwärmebildkamera zur Beob-achtung in Größe eines modernen Mobiltelefons. Das nur 14,3 cm lange und 345 g (mit Batterie) schwere Gerät lag bestens in meiner mittelgroßen Hand. Bequem konnte ich es mit einer Hand handhaben, was sowohl für das Beobachten als auch die Bedienung gilt. Ruhig lag es am Auge, so dass ein scharfes, wackelfreies Bild kein Problem darstellte. Die Griffflächen sind mit einer strukturierten Gummiarmierung ausgestattet, die auch bei Nässe einen rutschsicheren Griff ermöglicht und bei Kälte „Wärme“ vermittelt.
Bei der Wärmebildkamera liegen die vier gummiarmierten Bedientasten auf der Oberseite und waren somit von meinem Finger bestens erreichbar. Ein Stand-by-Modus war vorhanden, um Batterieleistung zu sparen. Die Ionen-Lithium-Batterie 18650 reicht bei Normaltemperaturen vom Spätfrühling bis zum Herbst rund 4,5 Stunden. Der 18650 Li-ion-Akku ist schnell austauschbar. Es wurde ein Sensor Uncooled VOx 640 x 512 Pixel verbaut, mit einer Pixelgröße von 12 µm sowie einem NETD von kleiner 18 mK bei üblicher Frame Rate (Bildrate) von 50 Hz.
Sicherlich gibt es höher auflösende, über 1000er Sensoren, in der Praxis kam ich mit dem 640 x 512 Px aber ausgezeichnet zurecht. Schließlich gibt es für gutes Erkennen weitere Faktoren wie das Objektiv und vor allem die verwendete Software. Ganz große Sensoren haben auch Nachteile, wie etwa höheren Energieverbrauch, größere Bauweise oder hohen Preis. Verwendet wird ferner ein 35-mm-Objektiv mit einer Blendenöffnung von F0,9, was für ein weites Sehfeld spricht.
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