Schneidfähig in zwei Tagen


Beim bereits 9. ANBLICK-Messermacher-Seminar mit Richard Kappeller hatten wieder etliche treue Leser die Gelegenheit, sich nach eigenen Vorstellungen ihr persönliches Jagdmesser zu fertigen.

Eine Salzburger Unternehmensjuristin, ein Tiroler Landesbeamter, ein steirischer Tischler und acht weitere ANBLICK-Leser haben eines gemeinsam: Sie alle waren die glücklichen Teilnehmer des diesjährigen ANBLICK-Messermacherkurses. Unter der Anleitung von Richard Kappeller – dem Meister seines Faches – wurden wieder einzigartige und qualitativ hochwertige Messer in seiner Werkstatt in Salzburg handgefertigt.

Knicker oder doch ein Küchenmesser für das Wildbret? Rostfrei? Mit oder ohne Backe? Diese Fragen mussten sich die Teilnehmer zuerst stellen. Von der umfangreichen Palette an Materialien wurden großteils Arten des Damast-Stahls ausgewählt. Weiter ging es mit dem eigenhändigen Skizzieren eines Entwurfes, welche Form das Messer vom Griff bis zur Klinge haben soll. Nachdem dieser mit der Bandsäge ausgeschnitten und mit der Bandschleife fein abgerundet wurde, bohrte man die Löcher beim Griff ein. Die Entscheidung für das Griffmaterial fiel bei den meisten Teilnehmern, die alle Jäger bzw. Jägerinnen waren, für eine Holzart. Ebenholz, Mooreiche, Olive, aber auch Schlangenholz standen u. a. zur Verfügung. Einige entschieden sich für das klassische Hirschgeweih, andere wählten Kunststoff-Verbünde wie „Micarta“ als robustes Griffmaterial aus. Danach wurde fleißig geschliffen, bis die Messer dann im Ofen bei  1.060° gehärtet wurden. Die unterschiedlichen Formen des Damast-Stahls kamen beim Schleifen nach dem Härten zum Schluss so richtig gut zur Geltung.

Alle Ergebnisse dieses erfolgreichen Kurses lassen sich sehen: Es entstanden prunkvolle Unikate! Den Teilnehmern bereitete es große Freude, eine Einsicht ins traditionelle Messermachen bekommen zu haben. Mit ihren selbst angefertigten Messern werden sie in Zukunft bestimmt mit Stil schneiden

Sabine Pratter