Das Wildschwein in der Pionierphase

Denkt man an die Zeit der 1980er-Jahren zurück, dann war die Erlegung einer Sau in Österreich eine absolute Rarität. So manch einer hätte seinerzeit einen starken Gamsbock laufen lassen, wenn er dafür eine Sau hätte erlegen können. Fiel dann tatsächlich einmal eine, versammelte sich das halbe Dorf, um den ungewöhnlichen Wildkörper zu bestaunen. 

Heute stehen wir vor der Situation, dass sich diese intelligente Wildtierart in einigen Teilen unseres Landes bereits dauerhaft als Standwild etabliert hat. Andere Lebensräume warten noch auf ihre Eroberung. Wie rasch sich diese Wildart auszubreiten vermag und welche Entwicklungen der Wildbestand dabei nimmt, verdeutlichen die Streckenentwicklungen. Ungeachtet jährlicher Schwankungen sind diese in Österreich permanent steigend. Schoss man in den 1980er-Jahre kaum 5.000 Schwarzkittel, ist die Zahl heute etwa sechsmal so groß. 

Wie stark eine Population wächst, ist grundsätzlich davon abhängig, an welchem Punkt ihrer Populationskurve sie sich befindet. Wird ein Lebensraum erst neu erschlossen, ist das Anwachsen fast unmerklich. Später jedoch steigt das Wachstum so stark an, dass eine Population schnell bis zum Erreichen der Habitatkapazität (Tragfähigkeit des Lebensraumes) anwächst. Wo diese Habitatkapazität für Schwarzwild liegt, ist derzeit unklar. Von 20 bis 30 Sauen pro 100 Hektar ist teilweise die Rede. Unstrittig ist indes, dass grundsätzlich von weiter anwachsenden Beständen ausgegangen werden muss.

 

 

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