
Heft: November 2025
Themen im aktuellen Heft:Jagd heute
Rotwildbesenderungsprojekt "Hirschegger Alm"
Im Bereich der Hirschegger Alm prallen zwei Jagdgesetze sowie unterschiedliche Positionen der Verantwortlichen zum Thema Rotwild aufeinander. Um auf der Sachebene bestmöglich diskutieren zu können, wurde Rotwild besendert und seine Lebensweise überwacht. Markus Marschnig war persönlich involviert und berichtet.

Rotwild zu besendern, um Informationen über dessen Bewegungen, Verhaltensmuster und Raumnutzung zu gewinnen, ist per se nichts Neues. Zahlreiche Projekte wie "Rotwild im Rätikon", Telemetrieprojekt "Naturpark Saar-Hunsrück" sowie das Telemetrieprojekt im Nationalpark Kalkalpen sind diesbezüglich aus der Schweiz, aus Deutschland, aber auch aus Österreich bekannt.
Die Idee, ein Telemetrieprojekt in Voitsberg, an der Landesgrenze zu Kärnten, genauer gesagt in Hirschegg, zu starten, war durch Probleme in der Region entstanden. Über Jahre anhaltend starke Schäden an Forstkulturen, gepaart mit Schonzeitabschüssen zur Reduktion des Schadwildes, waren der Fall. Sogar die Auflösung der beiden letzten verbliebenen Rotwildfütterungen im Bezirk Voitsberg stand zur Debatte. Das hätte eine Reduktionsjagd des Rotwildes in der Region bedeutet. Angesichts eines nicht unerheblichen Wildbestandes vor Ort hätte das wohl kaum ohne massive Störung für das verbleibende Wild vonstattengehen können. Begleiterscheinungen – nämlich wiederum Schäden – wären vorprogrammiert gewesen. Man entschied sich anders: Der Versuch, die Fütterungen zu erhalten und damit ein Lenkungsinstrument für die schadfreie Überwinterung des Rotwildes in der Region zu haben, war das Ziel.

Zwei Fütterungsstandorte im Hegegebiet
Wenn man sich die Topografie des Hegegebietes Hirschegg ansieht, zeigt sich ein Tal, das sich vom Taleingang in der Stampf bis hin zum Salzstiegl am Talschluss von Südost nach Nordwest auf einer Länge von rund 13 Kilometern erstreckt und von der Teigitsch durchflossen wird. Die Teigitsch teilt das Hegegebiet auch in eine Sonnseite (nordöstlich gelegen) und eine Schattseite (südwestlich gelegen). Auf der Schattseite, an der Waldgrenze der Hirschegger Alm, unweit der Kärntner Landesgrenze, sind die beiden Fütterungen situiert. Die südlich gelegene "Oisling"-Fütterung liegt auf rund 1.650 Meter über dem Meer, die Fellhüttenfütterung unter dem Peterer Riegel auf rund 1.670 Meter. Damit sind sie so platziert, dass ein sehr geringes forstliches Schadpotenzial im Nahbereich vorliegt. Die umliegenden Bestände sind von geringer Bonität und Qualität. Auch von Eigentümerseite wird im Bereich der Fütterungseinstände Toleranz hinsichtlich Schäden geübt. Es sind die klassischen Fütterungseinstände, in denen auch Schälung in vertretbarem Maße passieren darf. Für dieses Zugeständnis wird allerdings erwartet, dass das Wild den Winter über dort oben bleibt. In den tiefer liegenden Wirtschaftswäldern guter Bonität soll es sich tunlichst nicht aufhalten und wenn, dann wenigstens schadfrei.
Von Natur aus würde sich das Wild im Winter dort oben wohl kaum aufhalten, Schneemengen mit mehreren Metern Höhe sind hier nichts Ungewöhnliches. Die abgewehten Almen oder die sonnseitigen Einstände in tieferen Lagen – sowohl auf Kärntner als auch auf steirischer Seite – würden sich dazu wohl eher anbieten. Im Sommer kann mit Fug und Recht behauptet werden, dass der Bereich rund um die Hirschegger Alm ein gutes Habitat für Rotwild bietet. Die Kampfzone des Waldes, also der vom geschlossenen Wald in die freie Almregion übergehende Gürtel mitsamt rottenstrukurartigen Baumgruppen, bietet gute Äsung. Die Wege hin zu den Einständen sind kurz. Der schlagweise bewirtschaftete Hochwald in den tieferen Lagen zeichnet sich ebenfalls durch gute Äsungsmöglichkeiten aus.
Die Eigentumsverhältnisse sind typisch für viele Regionen der Steiermark: In Ortsnähe finden sich bäuerliche Betriebe, meist Mutterkuh- oder Milchviehbetriebe, allesamt nicht die Eigenjagdgröße erreichend. Der zusammenhängende Waldgürtel der südwestlichen Talflanke direkt unter der Alm ist in mehrere Eigenjagdbetriebe mit Eigentumsgrößen zwischen 117 und 420 Hektar aufgeteilt. Beide Almbereiche, sowohl im Südwesten als auch im Nordosten, sind Agrargemeinschaften mit 720 bzw. 800 Hektar Größe. Die Agrargemeinschaft Hirschegg-Rein, auf deren Flächen die beiden letzten Rotwildfütterungen liegen, ist in 1.230 Anteile von 42 Anteilseignern aufgeteilt. Diese besitzen zwischen einem und bis über 90 Anteile daran. Diese Almen werden heute noch bestoßen, auch wenn die Blütezeit der Viehwirtschaft längst zurückliegt. Es hätten weit mehr Tiere Platz, als mittlerweile aufgetrieben werden. Als Konsequenz wächst die Alm langsam, aber stetig weiter zu. Durch gezielte Schwendaktionen wird versucht, die Alm nicht weiter zuwachsen zu lassen.
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Waffe, Schuss und Optik
Fokus auf das Ziel!
Bei der Jagd geht es darum, gut zu treffen und nicht möglichst elegant vorbeizuschießen. Das gilt insbesondere für die Drückjagd, wo das Geschehen im Zeitraffer abläuft. Das alles lässt sich erlernen, doch am Training führt kein Weg vorbei.

Zur Vorbereitung auf die heurige Drückjagdsaison hat der ANBLICK für seine Leserinnen und Leser ein Seminar ausgeschrieben, das dem statischen wie dynamischen Schuss in genau solchen Situationen gewidmet war. Als Schießtrainer in der Kettner-Schießarena in Zangtal bemühte sich Martin Zendrich, den Teilnehmern sein theoretisches als auch praktisches Wissen weiterzugeben – ganz nach persönlichem Bedarf. Zendrich ist professioneller Schießlehrer und unter anderem Coach der Blaser-Akademie. Hier ein paar seiner Tipps.

Beinarbeit
Wie beim Schrotschuss gilt auch für die Jagd mit der Büchse, dass mit der Beinarbeit der Grundstein für gute Treffer gelegt wird. Der Weg der Mündung zum Ziel soll möglichst kurz sein, um den Bewegungsaufwand zu minimieren und Zeit zu gewinnen. Die Fußstellung ist etwa hüftbreit, um die nötige Stabilität zu haben. Der Oberkörper ist so ausgerichtet, dass man ideal zur vermuteten Hauptschussrichtung steht.
Jagdverstand trainieren
Um sich während der Drückjagd am zugewiesenen Stand richtig zu positionieren, muss man den Stand "lesen" können. Dazu benötigt es eine gewisse Routine als auch den entsprechenden Jagdverstand. Es gilt, mögliches Schussfeld auszumachen, Entfernungen abzuschätzen und auch die wahrscheinlichsten Wechsel des Wildes zu taxieren. Bei der ersten Drückjagd wird das noch schwierig umsetzbar sein, die Einschätzung wird allerdings von Mal zu Mal besser.
Halten der Waffe
Drückjagden können mehrere Stunden dauern. Die Waffe immer schussbereit in Händen zu halten, kann zu Ermüdungserscheinungen führen. Lehnt man sie an einen Baum, ist man im Anlassfall unter Umständen zu langsam, um sie anzuschlagen. Eine Möglichkeit wäre hier, einen Sitzstock oder Dreibein zu verwenden, auf dem die Waffe griffbereit ruht. Deuten Geräusche, Hundegeläut oder der Sichtkontakt zu Wild oder Treibern auf eine nahende Schussabgabe hin, wird die Beinstellung so verändert, dass die Mündungsposition zum Ziel zeigt. Die Waffe kommt in Voranschlag, wobei die Schusshand den Großteil des Gewichts stemmt und die Führungshand nur der Feinjustierung dient. Die Schusshand ist bei Rechtsschützen die rechte Hand.
Vergrößerung runter ...
Wild wird auf Drückjagden typischerweise auf Entfernungen von unter 50 Metern beschossen. Das Sichtfeld ist meist durch Vegetation oder andere Hindernisse eingeschränkt. Dennoch muss der Jäger das Wild ansprechen und entscheiden, ob es frei ist, ob er Kugelfang hat und ob er sich einen Schuss zutraut. Bei geringer Vergrößerung ist das Sehfeld größer, es kommt dem gewohnten natürlichen Sehen näher, was den Ablauf der einzelnen Schritte erleichtert. Kommt Wild weiter weg in Anblick, hat man ohnehin Zeit, am Zoom nachzujustieren.
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Im Revier
Der Outlander für Jäger
Die vierte Generation des Modells Outlander von Mitsubishi wird in Europa seit April angeboten. Das Mittelklasse-SUV gilt als Pionier im Plug-in-Hybrid-Segment. Die Konstrukteure überarbeiteten den neuen Outlander und legten den Fokus auf Komfort, Effizienz und Leistung.

Jagd heute
Präzision ist die Prämisse
Ferlacher Jagdwaffen sind etwas für Passionierte, die tief in die jagdliche Materie eintauchen und sich dafür selbst ein Stück erlesenste Handwerkskunst gönnen möchten. Die äußere Ästhetik ist dabei nur ein oberflächlicher Aspekt. Viel wichtiger ist die waffentechnische Perfektion für den sicheren wie präzisen Schuss.

Wir sind hier heute in Ferlach. Wie ist der Ort eigentlich zu einer so bekannten Büchsenmacherstadt geworden?
Ludwig Borovnik: Die wichtigsten Industrien haben sich immer dort angesiedelt, wo Metallerze zur Verfügung gestanden sind. Das war in den Karawanken der Fall. Aus der Kriegsmaschinerie heraus ist Ferlach dann entstanden.
Worauf geht die Gründung Ihres Unternehmens zurück?
Unsere Firma ist von meinem Urururgroßvater gegründet worden, im Jahr 1848. Wir sind auch eine der ältesten Ferlacher Familien. Ferlach liegt ja im Grenzgebiet zu Slowenien und Borovnik bedeutet auf Slowenisch "Ferlacher". Wir haben uns also schon relativ früh mit diesem Handwerk auseinandergesetzt. Bis zum Ersten und Zweiten Weltkrieg war die Betriebsgeschichte relativ unspektakulär. Die neuere Firmengeschichte hat danach mit meinem Großvater begonnen. Der hat die Firma im Grunde neu begründet und etwas Tolles daraus gemacht. Er hat auch als Erstes mit dem Schaftholzhandel angefangen. Früher war es ja nicht gang und gäbe, dass Waffen mit schönem Schaftholz gebaut wurden. Er war der Erste, der Jugoslawien abgefahren ist, Nussbäume zusammengekauft hat, und er hat sie aufschneiden lassen. Aus dem heraus ist die Firma gewachsen und wir hatten Ende der Sechziger-, Anfang der Siebzigerjahre um die 40 Mitarbeiter und über 100 Gewehre im Jahr produziert.
Das war der wirtschaftliche Höhepunkt des Unternehmens?
Das Konzept hat eine Zeit lang gut funktioniert, bis die Industrialisierung der Waffen Anfang der 1990er-Jahre stark geworden ist und man als normaler Jäger nicht nach Ferlach hat gehen müssen, weil man zu einem erschwinglichen Preis ein sehr gutes, schnell hergestelltes Produkt bekommen hat. Da hat es bei uns dann angefangen, dass wir kleiner und feiner geworden sind. Ab da haben wir uns auf den Luxuswaffensektor konzentriert.
Zurück zum Schaftholz des Großvaters. Es herrscht großes Wehklagen, weil das gute Wurzelmaserholz beinahe verbraucht ist.
Das ist wirklich ein Problem. Selbst wenn man heute vereinzelt noch Schaftholz findet, stößt man noch auf das Problem der Trocknungszeit. Die Schäfte, die wir noch haben, sind über 20 oder 30 Jahre gelagert worden. Die haben einen extrem niedrigen Feuchteanteil und das ist ein großer Aspekt von Ferlacher Jagdwaffen, dass das Holz trocken ist und perfekt verarbeitet werden kann. Sollte das nicht der Fall sein, hält es nicht so lange und bei den Passungen zwischen Eisen und Holz können Lücken entstehen.
Sie müssen in naher Zukunft also nicht auf Kunststoffschäfte umstellen?
Ich habe das Glück, dass mein Großvater vorgesorgt hat. Von jedem Lkw-Zug Schaftholz, das er von Jugoslawien heraufgeholt und weiterverkauft hat, hat er die zehn bis 20 schönsten Stücke herausgesucht und für seine eigene Produktion zur Seite gelegt. Davon habe ich Gott sei Dank noch einen großen Lagerbestand, den ich auch nutzen kann. Das ist die Basis für unsere Waffen, wo wir das beste Material verbauen. Bevor wir auf Kunststoffschäfte umsteigen, hören wir, glaub ich, lieber komplett auf.

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