Archiv 2018

Im Revier

 

Die Bilchfänger von Innerkrain

 

Am Ende der Hirschbrunft geht mit dem ersten Tag im Oktober die Fangsaison für Bilche auf. Mit den Bilchen wird streng genommen eigentlich eine ganze Familie unter den Nagetieren bezeichnet. Auch die Bezeichnung Schläfer oder Schlafmäuse ist gebräuchlich. Dazu zählt die kleine Haselmaus ebenso wie der Siebenschläfer, der Gartenschläfer und der Baumschläfer. In Slowenien und auch in weiten Teilen Österreichs ist mit dem „Bilch“ aber in der Regel der Größte unter ihnen, der Siebenschläfer, gemeint. Während dieser mittlerweile in einigen Ländern Mitteleuropas unter Naturschutz steht, wird er in Slowenien nach wie vor bejagt. Die Fangzeit reicht vom 1. Oktober bis 30. November, jeder kann bei einem Jagdrevier um eine Ausgangsbewilligung ansuchen, um seine Fallen zu stellen. Der Fang von Bilchen hat vor allem in Innerkrain eine lange Tradition. Für den ärmeren Teil der ländlichen Bevölkerung waren hier Bilche früher einmal eine wichtige Eiweißquelle. Heute gibt es nur noch wenige, die den Fang ernsthaft betreiben. Einer davon ist Francl Petri?, ein ehemaliger Berufsjäger.

 

 

Schon lange bevor er die Fallen auslegt, achtet der Jäger auf alte Buchen, die besonders viele Bucheckern tragen; in der Regel sind das nicht unbedingt jene forstlich erwünschten, geradschaftigen, astreinen Bäume, sondern eigentlich diejenigen „Besen“ oder „Protzen“, die mehr Brennholz denn Wertholz liefern und die landläufig von jedem Forstmann lieber entfernt werden, weil sie mit ihren weit ausladenden Ästen zu viel Platz brauchen und keinen Wert bringen. Schon am Waldboden sieht der Bilchfänger dann, ob es sich lohnt, seine Fallen in die Baumkronen zu hängen. Die Bilche nagen die harten, verholzten Schalen, welche die Bucheckern umhüllen, auf, um an die fettreichen Buchennüsschen zu kommen. Überall, wo solche angenagten Bucheckern liegen, müssen auch Bilche sein. Am Nachmittag legen wir die Fallen aus. Besonders erfolgversprechend und gängig sind kleine Holzkästchen mit einem Stiel. Diese werden beködert. Steckt der Bilch seinen Kopf in das kleine Kastl, um an den Köder zu gelangen, wird er ähnlich wie in einer Mausefalle gefangen. 

 

Mehr darüber berichtet Dr. Hubert Zeiler in unserer November-Printausgabe.

 


Blick ins Revier

 

Seemann und Weidmann zugleich 

  

 

Österreichs Marine nimmt sich eher bescheiden aus, nichtsdestotrotz gibt es in Kärnten ein Jagdgebiet, das zum Teil nur über den Seeweg erreicht werden kann. Die Rede ist vom Jagdverein Weißensee in Kärnten, der ein landschaftlich einzigartiges Gebirgsrevier bejagt. Mancher Jäger ist dort gewissermaßen Seemann und Weidmann zugleich.

 


Im Revier

 

Migration im Tierreich 

 

 

Gebietsfremde invasive Arten gelten heute neben der Zerstörung der Lebensräume und dem Klimawandel als eine der größten Bedrohungen für die Biodiversität. In der allgemeinen gesellschaftlichen Wahrnehmung waren es bisher eher gebietsfremde Pflanzenarten (Neophyten), die diskutiert wurden. Mittlerweile fallen aber auch „fremde“ Tierarten (Neozoen) und mit ihrem Auftreten verbundene Probleme auf. Seit den Entdeckungsreisen von Christoph Kolumbus, der 1492 Amerika entdeckte, wurden immer wieder Tier- und Pflanzenarten durch den Menschen rund um die Welt verfrachtet und angesiedelt. Die Problematik ist also schon Jahrhunderte alt, verschärfte sich aber durch die Industrialisierung und Globalisierung in den letzen gut 100 Jahren deutlich. Ein weithin wahrgenommenes ökologisches Desaster ergab beispielsweise die Einbürgerung fremder Arten in Australien, wo dann noch dazu versucht wurde, eingebürgerte Arten, die schwere Schäden verursachten, mit neu eingebürgerten Arten zu bekämpfen. Mittlerweile wird die Problematik gebietsfremder Arten beinahe weltweit wahrgenommen und es werden Gegenstrategien aufgestellt.

 

 

Das amerikanische Grauhörnchen, der Mink oder der Signalkrebs sind Beispiele für invasive Tierarten, die für das heimische Eichhörnchen, den Europäischen Nerz und den Edelkrebs Konkurrenten sind und diese sogar aus deren Lebensräumen verdrängen.

 

 

Die südamerikanische Nutria, der Marderhund oder der aus Asien stammende Muntjak sind gebietsfremde Arten, die sich in neuen Lebensräumen etabliert haben und dort dauerhafte Populationen bilden.

 


Jagd heute

 

Österreichs Jagdstatistik 2017/18 

 

Die Zahlen zum Jagdjahr 2017/18 überraschen in mehrerlei Hinsicht. Noch nie zuvor wurde in Österreich so viel Rot-, Reh- oder Steinwild erlegt und noch nie gab es so viele Jäger. Rückläufig sind die Datenreihen hingegen bei den meisten Niederwildarten.

 


Jagd heute

 

Botschaft oder Medium – was ist gefährlicher?

 

Immer mehr Jäger begeben sich in den sozialen Medien auf die Pirsch nach Likes und Followern. Zu diesem Thema wurde das Social-Media-Symposium der „Jungen Jäger Bayern“ abgehalten. 

 

Wer die Jagd in der Öffentlichkeit diskreditieren will, wird im Netz schnell fündig. Ohne viel Aufwand finden sich Videos und Posts, bei denen sich schwer verletzte Tiere durchs Bild quälen, verzweifelte Tiere von Hunden gehetzt werden, das langsame Sterben von Tieren ausführlich dokumentiert wird oder sich „Kunstschützen“ mit besonders weiten oder besonders schnellen Schüssen präsentieren – einige dieser Produkte gibt es auch im Jagdfachhandel ganz legal zu erwerben. Karlheinz Schallitzer, Kommunikationstrainer aus Österreich, Jagdgatterbetreiber und für den Tiroler Jägerverband tätig, präsentierte eine Reihe von Internet-Videos, die wohl als schlechtes Beispiel dienen sollten.

 

Bei vielen dieser ausgiebig kommentierten Streifen blieb der schale Eindruck zurück, dass es weniger darum geht, die gezeigten Taten zu verurteilen, als eher einen schönen Schein für die Allgemeinheit zu erzeugen. Aber kann das gelingen? Karlheinz Schallitzer: „Wir müssen in einem Leitfaden mehr verbieten als erlauben und den Leuten sagen, was sie nicht tun dürfen“ und „Die Jagdgegner sind so gut vernetzt und nutzen die sozialen Medien, um gegen uns zu hetzen.“ Aber die diversen Jagdblogs machen es jedem Jagdkritiker auch einfach zu leicht. 

 

  

Mehr zu diesem Thema berichtet Petra Sobinger in unserer November-Printausgabe

 


Im Revier

 

Harte Bandagen 

  

Was gehört dazu, um ein erfolgreicher Hirsch zu sein? Neben körperlicher Stärke wenden einige Hirsche auch Tricks an, um sich durchzusetzen. Wir widmen uns den verschiedenen Kampfstrategien.

 


Jagdkultur

 

Neue Hütten aus altem Holz 

 

Holz, Wohnen und Wohlfühlen gehören untrennbar zusammen. Das erklärt, warum sich dieser nachwachsende Rohstoff zunehmender Beliebtheit erfreut. Speziell auch in Jagdstuben, Jagdhäusern und -hütten, wie ein Besuch bei der Firma Oppen-eiger in Eben zeigt.

 

 


Unser Wild im Oktober

 

Auf den Zahn gefühlt 

  

Haben wir bei Hornträgern die Möglichkeit einer Altersbestimmung nach den Jahresschüben an den Schläuchen, Sicheln oder Schnecken, so ist bei Hirschartigen nur eine Altersschätzung am Zahnabrieb oder einigen anderen Kriterien wie Schädelmaßen oder Verknöcherungen durchführbar. Doch der Zahnabrieb ist von einer Reihe von Faktoren abhängig, wie Dr. Armin Deutz erörtert.

 

Bei gefüttertem Rotwild bestehen noch Unterschiede zwischen Rotwild, welches in Wintergattern gefüttert wird, und Rotwild, welches bei freien Rotwildfütterungen steht, da Rotwild bei freien Rotwildfütterungen je nach Schneehöhe nicht unwesentliche Mengen an natürlicher Beiäsung mitaufnimmt und sich Rotwild in Wintergattern fast ausschließlich vom dargebotenen Futter ernährt. Ungefüttert überwinternde Stücke Rotwild sind weitgehend vom Äsungsspektrum der zur Verfügung stehenden Winteräsung abhängig.

Von Hirschartigen, die als Farmwild in landwirtschaftlichen Gehegen gehalten werden, ist bekannt, dass sie nach dem Zahnabrieb deutlich älter wirken, als sie tatsächlich sind. Hauptursache dafür ist das Abäsen des Pflanzenaufwuchses bis knapp über dem Boden, was eine höhere Mitaufnahme von Erde und Sand und dies wiederum einen deutlich höheren Zahnabrieb beim Kauen und Wiederkäuen bewirkt. 

 

Bei Rehen ist dies nach dem Verfüttern von Abfallgetreide und Rückständen aus Trocknungs- und Wiegeanlagen bekannt, wo der Sand- und Erdeanteil ebenfalls höher ist. Solche Abfälle sind jedoch keine Futtermittel (Verunreinigungen, Pilzbelastung usw.) und eine Vorlage ist demnach dem „Lebensmittelunternehmer Jäger“ verboten, da auch negative Auswirkungen auf das Wildbret zu erwarten sind! Der Verfasser betreute zu Anfang der 1990er-Jahre eine Dissertation zum Zahnwechsel beim Rind und dabei fielen Rinder mit extremem Zahnabrieb auf, die mit Rübenblattsilage gefüttert wurden.

 

Mehr darüber finden Sie im ANBLICK 10/2018


 

Im Revier

 

Berghirsche ansprechen und wiedererkennen

 

Durch jahrelange Erfahrung, genaue Beobachtung der einzelnen Hirsche in seinem Revier und durch die fotografische Dokumentation ihrer Veränderung im Laufe der Jahre hat Andreas Hörtnagl eine Methode zur Altersansprache der Hirsche entwickelt. In seinem neuen Hirschbuch stellt er sie vor – hier ein Auszug daraus.

 

Es gibt keine allgemeinen Merkmale, an denen jeder Hirsch eindeutig erkennbar ist, vielmehr hängen die jeweiligen Erkennungsmerkmale stark von den einzelnen Individuen ab. Der eine Hirsch ist schon ab dem 1. Kopf markant, andere fallen erst ab dem 4. oder 5. Kopf auf. Gewisse Merkmale bleiben manchmal ein Leben lang gleich, andere verändern sich im Laufe der Zeit. Es kann zum Beispiel vorkommen, dass die Auslage in jungen Jahren extrem weit wirkt und später zwar von der Grundstellung her ähnlich weit bleibt, aber durch die über Jahre länger werdenden Stangen im Verhältnis geringer erscheint. Ich selbst scheine für das Wiedererkennen anhand äußerer Merkmalen ein gewisses naturgegebenes Talent zu besitzen. Ich erkenne die einzelnen Hirsche oft buchstäblich innerhalb eines Augenblickes, auch aus unterschiedlichsten Perspektiven. Dieses naturgegebene Talent überrascht mich häufig selbst, da ich gar nicht dazukomme, über einzelne Merkmale nachzudenken – das Erkennen erfolgt einfach innerhalb eines Wimpernschlages. Ich erkenne mir bekannte Hirsche auch aus unterschiedlichsten Blickwinkeln heraus, bei unerwartetem Erscheinen in unüblichen Revierteilen oder auch in völlig unerwarteten Situationen. Vielleicht bin ich am ehesten mit einem Rinderbauern vergleichbar, der seine Kühe ebenfalls ganz selbstverständlich am „Gsichtl“ oder anderen prägnanten Merkmalen erkennt, während für den außenstehenden Betrachter jede Kuh wie die andere aussieht. Zusätzlich gehört erwähnt, dass meist nicht das einzelne Merkmal, sondern eher die Gesamtheit an Merkmalen das blitzschnelle Erkennen ermöglicht. Auch Menschen erkenne ich oft rasch an solchen Besonderheiten (z. B. Gang, Statur, Stimme …). Ich muss allerdings gestehen, dass es auch für mich ab und zu schwierig ist, jeden Hirsch eindeutig und rasch zu erkennen. Zu groß sind so manche Veränderungen bei einzelnen Hirschen, und vor allem ist die Zahl an Hirschen in unseren Revieren schon sehr groß. Und manche Hirsche bekommt man einfach zu selten bzw. flüchtig in Anblick oder man sieht sie nur aus großer Entfernung. Verbunden mit schlechten Sichtverhältnissen erschweren diese Faktoren das Ansprechen natürlich ungemein!

Die nachfolgende Aufstellung soll eine Hilfestellung darstellen, um anhand von unterschiedlichsten Merkmalen jeden Hirsch individuell erfassen zu können und letztlich aufgrund dieser individuellen Erfassung jeden Hirsch möglichst rasch wiedererkennen zu können. Bei mir läuft dieser Prozess der individuellen Erfassung bzw. Wiedererkennung meist völlig automatisch im Unterbewusstsein ab, ist aber bestimmt auch in großem Maße sehr langen Lernprozessen und intensiver Beschäftigung mit der Materie zu verdanken. Bei dieser raschen Erfassung bzw. Wiedererkennung spielt selten das einzelne Merkmal an sich die entscheidende Rolle, es scheint vielmehr das Zusammenwirken mehrerer Merkmale ausschlaggebend zu sein. Auf jeden Fall bin ich davon überzeugt, dass jeder Jäger diese „Gabe“ erlernen kann, wenn er sich bemüht und geduldig ist.

 

 

1 – Mittelsprossen: Als Unterscheidungsmerkmal dient hier neben der Stellung vor allem die jeweilge Form. Dieser jugendlich wirkende Hirsch vom 10. Kopf hat steil nach oben gestellte, lange Mittelsprossen.

 

2 – Eissprossen: Hier kommt es neben der Form vor allem auf die Stellung im Verhältnis zur Stange, aber auch zu den Augsprossen an. Bei diesem mindestens 12-Jährigen stehen sie fast waagrecht nach außen.

 

3 – Augsprossen: Sie können in Länge, Stellung und Form sehr stark variieren. Die Augsprossen dieses 13-jährigen Hirsches sind ungewöhnlich stark nach außen gebogen und damit markant.

 


 

Praxiswissen für Revierbetreuer

 

Mit System und Sicherheit zur Erntezeit auf Schwarzwild 

 

 

 

Jetzt in den Sommer- und Herbstmonaten bieten Getreide- und Rapsschläge sowie zunehmend Maisfelder zur Energiegewinnung ideale Rückzugsareale und ruhige, störungsfreie Tageseinstände für viele Wildtiere, insbesondere für das Schwarzwild. Pirsch und Ansitz im Rahmen der Einzeljagd zur Wildschadensvermeidung in reinen Feldrevieren gestalten sich aber in der deckungsreichen Feldflur auf den wenigen offenen Strukturen nahezu aussichtslos. Die Monate August und September sind deshalb schon seit Jahren für viele „Feldjäger“ die Zeit der großen Ernte. Durch den Ernteeinsatz mit schnellen landwirtschaftlichen Großmaschinen müssen die Sauen zwangsläufig ihre gewohnten Sommereinstände verlassen und können so konzentriert und wirkungsvoll bejagt werden. Leider verlaufen nicht gerade wenige Erntejagden meist hektisch und chaotisch, oftmals in der Folge dilettantisch, erfolglos und mitunter lebensgefährlich für alle unmittelbar und zufällig Beteiligten. Doch das muss nicht so sein. Mit einer gewissenhaften Planung, konkreten Absprachen und „normalem Menschenverstand“ führen Erntejagden zu guten Strecken ohne faden Beigeschmack.

 

Mehr dazu in unserer aktuellen Printausgabe 

 


 

Mythen um die Jagd

 

Wenn der Hund Käse frisst ... 

 

 

Es gibt kaum einen Hund, den Käse gleichgültig lässt. Dafür sorgt der intensive Geruch aller Käsesorten, also auch jener, von denen unsere menschlichen Nasen meinen, sie würden nicht stinken. Manche Käsesorten stinken aber auch so stark, dass wir Menschen an Verwesung erinnert werden. Wie solche Gerüche von Hunden definiert werden, wissen wir nicht und werden es wohl auch nie erfahren. Jedenfalls interessiert sich wohl jeder Hund dafür und er frisst den Käse. Das trifft sogar auf jene armen, treu umsorgten Vierbeiner zu, die nie etwas anderes in ihren Napf bekommen als industrielles Fertigfutter.

Schädlich ist der Verzehr von Käse für den Hund jedenfalls nicht, weder mindert er die Nasenleistung noch schadet er – in Maßen gefressen – anderweitig dem Hundekörper. Im Gegenteil: Käse enthält viele Mineralstoffe, die der Körper des Hundes verlangt, vor allem Kalzium. 

Es gibt Hundehalter, die dem Käse sogar eine gewisse positive Wirkung zuschreiben. Manche Hunde neigen nämlich dazu, den Kot anderer Tiere zu fressen. Das Verfüttern von Käse soll hier helfen. Ob es sich bei dieser Feststellung ebenfalls um einen Schmäh handelt, vermag der Verfasser nicht zu beantworten. 

 

Mehr dazu in unserer Printausgabe

 

 


Waffe, Schuss & Optik

 

Sehen, Messen, Treffen 

  

 

Seit Beginn des heurigen Jahres können Weidmänner erstmals auf einen Entfernungsmesser des österreichischen Traditions-Optikherstellers Kahles zurückgreifen. Das Helia 42 RF Fernglas gibt es wahlweise mit 8- oder 10-facher Vergrößerung.

 


 

Jagd heute

 

Bewahrung der Zwischenräume

  

 

 

Nicht nur der weltberühmte Nachtslalom lockt die Besucher nach Schladming –
rund ums Jahr ist der Tourismus allgegenwärtig. Für Willi Pilz, seit rund 50 Jahren Aufsichtsjäger im Revier Toisitzkaaralpe, ist es deshalb ein besonderes Anliegen, naturbelassene Räume in der Kulturlandschaft für künftige Generationen zu erhalten. 

 


Jagd heute

 

Plädoyer für den echten Wolf 

 

 

 

Der echte Wolf unterscheidet sich vom Hund so sehr wie der Schimpanse vom Menschen. Doch was in Mitteleuropa heute als Wolf bezeichnet wird, hat mit dem ursprünglichen Wolf wenig zu tun. Durch Bastardisierung haben sich dessen Aussehen und Genetik verändert.

 

Grauwölfe sind grau. Rote Ohren deuten auf eine Bastardisierung mit Schakalen hin. Abweichende Farbschläge oder Ähnlichkeit mit Schäferhunden und Huskys lassen auf Hundegene schließen. Auch der Schwanz des Wolfes ist markant. Niemals trägt er ihn höher als seine eigene Rückenlinie.

 

 

Mehr dazu verrät Prof. Valerius Geist  in unserer aktuellen Printausgabe 

 


Im Revier

 

Kreuzungen zwischen Tierarten 

 

 

 

 

Seitensprünge über Artgrenzen hinweg werden meist durch geografisch getrennte Populationen unterbunden. Allerdings kam es mit der Auswilderung von Sika- und Wapitihirschen in Europa zu Kreuzungen mit Rotwild und daraus entstanden durchaus fruchtbare Nachkommen. Ein bekanntes Kreuzungsprodukt ist auch das „Güssinger Waldschwein“ – immerhin zu drei Viertel ein Wildschwein ... 

 

 

 

Pferde und Esel kreuzen sich zwar (Maultier, Maulesel), aufgrund einer genetischen Barriere haben sie jedoch keine fruchtbaren Nachkommen, sie sind deshalb verschiedene Biospezies. Tiger und Löwen sind in zoologischen Gärten kreuzbar (Liger, Tigon) und haben zum Teil auch fruchtbare Nachkommen. In der Natur haben sie nur kleinere gemeinsame Verbreitungsgebiete und dürften sich dort auch nicht verpaaren. Nicht zuletzt aufgrund der ethologischen Barrieren (Verhaltensunterschiede) gelten sie als verschiedene Biospezies. Ähnlich ist es bei Rothirsch, Wapiti und Sikawild, die sich kreuzen und fruchtbare Nachkommen produzieren, aber unterschiedliche Verbreitungsgebiete haben. Erst wo Sikawild in Europa ausgewildert wurde, überschneiden sich Verbreitungsgebiete von Rot- und Sikawild mit Folgeproblemen der Bastardisierung. Ähnliches gilt für ausgewilderte Rothirsch-Wapiti-Hybriden. Bei geografisch deutlich getrennten und isolierten Populationen stößt der biologische Artbegriff auch an seine Grenzen. Nach Kreuzungs- und Rückkreuzungsversuchen zwischen verschiedenen Hirscharten (z. B. Rot- und Sikawild) wurde ihr separater Artstatus angezweifelt. In Schottland dürften Schätzungen zufolge bis zu 30 % mancher Rotwildbestände aus Rot-Sikawild-Mischlingen bestehen, was den bodenständigen Genbestand des schottischen Rotwildes gefährden könnte. 

 

Mehr dazu verrät uns ANBLICK-Tierarzt Armin Deutz in unserer Printausgabe

 


Jagd heute

 

Das Töten kindgerecht vermitteln 

 

 

 

Den Fisch aus dem eigenen Teich zu fangen oder beim Schlachten des Hausschweins dabei zu sein – für Kinder im ländlichen Raum ist dies ein ganz natürlicher Umgang mit dem Tod. Heutzutage jedoch lässt der Großteil der Gesellschaft töten, um an Fleisch zu kommen. Der Jäger hingegen trifft bewusst den Entschluss, selbst ein Stück Wild zu erlegen, und führt so den Tod eines Lebewesens herbei.

 

 

 

Die Jägerschaft tut sich schwer, das Erlegen von Wildtieren zu erklären. Wir haben eine Reihe von Persönlichkeiten befragt, wie sie aufgrund ihrer beruflichen und privaten Erfahrungen damit umgehen und ob man Kindern die Wahrheit über die Tötung eines Wildtieres heute noch zumuten kann. 
    

Das ausführliche Statements können Sie in unserer aktuellen Printausgabe nachlesen.

 

 

Jagdkultur

 

Wildgrillen im Spaceshuttle

  

Das Big Green Egg als einfachen Griller zu bezeichnen wäre viel zu kurz gegriffen. Es ist ein multifunktionales Kochgerät, das seinesgleichen sucht. Bei einem italienisch-steirischen Nachmittag auf der Jagdhütte haben wir geschaut, was alles aus dem Ei schlüpfen kann.

 


Im Revier

 

Verändert Hightech Jagderlebnisse? 

 

 

Jagd vermittelt vermutlich das intensivste Naturerlebnis überhaupt. Doch wie passt das mit all den technischen Wunderwaffen zusammen, die dem Weidmann von heute zur Verfügung stehen? Prof. Dr. Werner Beutelmeyer hat das eingehend untersucht.

 

Aus Sicht der Jäger in Deutschland und Österreich sind Weidgerechtigkeit und Jagdhandwerk die letzten Jahre schlechter geworden. Ganz besonders kritisch äußern sich die deutschen Jäger in diesem Zusammenhang. Das ist durchaus empirisch relevant. Gesellschaftlicher Wandel bzw. Veränderung läuft von urbanen in Richtung ruraler Gesellschaften. Auch beim Wertewandel zeigt sich dieser „Vorsprung“ Deutschlands gegenüber Österreich. Mit anderen Worten: Der Blick nach Deutschland – auch in Sachen Jagd – hat so etwas wie eine Indikatorfunktion für Österreich. Im Übrigen definiert sich Weidgerechtigkeit zu rund 68 Prozent aus dem handwerklichen Können. Das bestätigt die statistische Korrelation beider Begriffe.

 

Welche Anforderungen stellen die Jäger an sich selbst? Ziemlich hohe. Ganz oben im Ranking rangieren der sichere Umgang mit der Waffe, die Achtung vor der Natur und dem Wild sowie eine fundierte Ausbildung. Spannend ist, dass die Aufgeschlossenheit gegenüber den neuen technischen Möglichkeiten zunächst eher im Schlussfeld des Anforderungsrankings liegt.

 

Mehr dazu in unserer aktuellen Printausgabe 

 


Praxiswissen für Revierbetreuer

 

Tipps für eine erfolgreiche Blattzeit 

 

 

 

Nur mit einem Blatter im Wald zu musizieren bringt noch lange keinen Rehbock. Erst ein breit gefächertes jagdpraktisches Hintergrundwissen und eine akribische Vorbereitung garantieren den erhofften Anlauf und reiches Weidmannsheil – und nicht etwa als Zufallsbeute, sondern gezielt und auf Ansage!

 

 

 

Die Blattjagd ist wohl die beliebteste und daher am häufigsten ausgeübte Form der Lockjagd. Vornehmlich im typischen Rehwildrevier gilt sie als besonderer jährlicher Höhepunkt mit einem intensiven Erlebniswert. Der Jäger versucht dabei, dem roten Bock mit dem Buchenblatt ober einem Blattinstrument das Vorhandensein einer brunftigen Geiß in seinem Revier vorzutäuschen. Steht dieser auf die betörenden Laute zu, kann er dabei erlegt werden. Gerade alte, heimliche und unbekannte Rehböcke, die so gut wie nie bei gutem Licht austreten, lassen sich mit hoher Erfolgsquote so in der Brunft überlisten. Allerdings gilt es, dafür ein paar Voraussetzungen zu schaffen.

 

Mehr dazu verrät und Wildmeister Matthias Meyer in unserer Juli-Printausgabe

 


Von Hahnen und Hennen

 

Jäger, Hirten, Bauern  

 

 

In rund zwei Dritteln von Österreichs Jagdfläche geht man der Jagd auf fremdem Grund und Boden nach. Eine langfristige Erhaltung der Raufußhühner kann daher nur in enger Zusammenarbeit zwischen Bauern, Hirten und Jägern geschehen, wie ein Beispiel aus Oberkärnten zeigt.

 


Jagdkultur

 

Das Gamssteigdirndl

  

Vor 15 Jahren wurde das Hochschwabdirndl präsentiert, jetzt kam das Gams-steigdirndl dazu: Gerda Ziegler über ihr neues „Schmankerl“ für die Kundinnen.


Von Hahnen und Hennen

 

Keine Hege, keine Fasane

 

 

Nahe Sinabelkirchen treffe ich in einem kleinen oststeirischen Ort DI Josef Sommerhofer. Er war viele Jahre Niederwildreferent der Steirischen Landesjägerschaft. Als Jäger, Sachverständiger und Nebenerwerbslandwirt weiß er genau, worum es im Niederwildrevier geht – als ehemaliger Lehrer an einer landwirtschaftlichen Fachschule kann er das auch ausgezeichnet vermitteln. DI Sommerhofer hat sich jahrelang für das Niederwild in der Steiermark eingesetzt, er nimmt sich einen ganzen Tag Zeit, um mir verschiedene Reviere und damit auch verschiedene Ansätze in der Niederwildhege zu zeigen. 

 

Sepp Sommerhofer lebt in Oberrettenbach in der Oststeiermark. Er ist dort auf einem Bauernhof aufgewachsen und hat den Betrieb mittlerweile an seinen Sohn weitergegeben. Schon sein Vater und Großvater waren Jäger, er selbst ist derzeit Obmann der dortigen Jagdgesellschaft ebenso Hegemeister. Inzwischen jagt auch sein Sohn, sodass hier bereits die vierte Generation als Landwirt und Jäger aktiv ist. Das ist auch eine der Besonderheiten der Jagdgesellschaft: Mehr als die Hälfte der Pächter sind Bauern oder Grundbesitzer. Das erleichtert viel, wenn es um die Niederwildhege geht. Auch der Altersschnitt der kleinen Gemeinschaft ist gut aufgeteilt, sodass die Erfahrung der Älteren mit der Tatkraft der Jungen gut im Einklang steht. Eine Besonderheit: Wenn Jungjäger hier dazukommen, so laufen die am Anfang mit, ohne einen Beitrag zu zahlen. Das Revier ist zwar nach Pirschbezirken aufgeteilt, aber die Grenzen sind fließend. Raubwild darf jeder überall bejagen, und auch im Herbst, wenn Geißen und Kitze zu erlegen sind, sind die Bezirke nicht mehr strikt abgegrenzt. Anfang Mai beginnt in Oberrettenbach nicht nur die Schusszeit, die Jäger beginnen die Saison auch gleich mit ein paar Gemeinschaftsansitzen, sodass heuer bereits nach wenigen Tagen knapp zehn einjährige Stücke Rehwild erlegt worden sind. Etwa 120 Rehe stehen in der rund 1.100 Hektar großen Gemeindejagd auf dem Abschussplan. Da in der Steiermark ein Mindestabschuss vorgegeben ist, wurde in den letzten Jahren darüber hinaus verstärkt beim weiblichen Wild eingegriffen. Sauen kommen als Wechselwild vor, als Standwild möchte man sie nicht. Sepp erklärt mir, dass sie bevorzugt die neue Trasse der 380-kV-Leitung als Korridor und Wechsel nutzen. 

Das Reh ist heute hier die Hauptwildart, daneben wird Hase und Fasan besonderes Augenmerk geschenkt. Fasane werden in Oberrettenbach nicht ausgewildert, man setzt auf Lebensraumerhaltung und intensive Raubwildbejagung. Das bringt zwar keine großen Strecken, unsere Fahrt zeigt aber, dass es hier die prächtigen Vögel in vielen Ecken des Revieres gibt. Anfang Mai haben die Hahnen noch gebalzt und auch die Hennen waren noch nicht zur Gänze auf ihren Gelegen, sodass wir reichlich Anblick hatten.

 

Mehr dazu in unserer aktuellen Printausgabe 

 


Waffe, Schuss & Optik

 

Schlecht aufgelegt? 

 

 

Wer mit seiner Jagdbüchse gut treffen will, braucht dazu eine gute Auflage. Doch was genau versteht man darunter? Dieser Frage sind wir in einem Feldversuch und in Gesprächen mit Fachleuten nachgegangen. 

Jagdlich denkt man gemeinhin nicht weiter über den Einfluss der Gewehrauflage unter dem Vorderschaft nach. Anders ist das bei Präzisionsschützen, die sehr genau darauf achten, hier möglichst immer die gleiche Situation herzustellen. Was der Jäger jedoch von Beginn seiner Jagdausbildung an weiß, ist, dass man das Gewehr nicht beim Lauf auflegen soll, weil das zu Fehlschüssen führt. 

 

Um nun den Einfluss verschiedener Auflagesituationen beurteilen zu können, sind drei verschiedene Schützen mit drei verschiedene Waffen und drei verschiedenen Laborierungen gegeneinander angetreten. Außerdem sind die jeweils möglichen Umstände so weit wie möglich auf die Spitze getrieben worden, um den Einfluss von Auflagefehlern bestmöglich herauslesen zu können. Geschossen wurden Dreiergruppen am 100-Meter-Stand im Freigelände im „Radl“, womit jede Waffe unter Zuhilfenahme von Pressluft Zeit hatte, inzwischen wieder abzukühlen. Der Hinterschaft wurde jeweils bestmöglich am Sandsack stabilisiert, während unter dem Vorderschaft verschiedene mögliche Szenarien durchgespielt wurden.

 

Die Ergebnisse des Schießversuchs finden Sie in unserer Juni-Printausgabe

 


Praxiswissen für Revierbetreuer

 

Herrichten einer Rehbocktrophäe  

 

Sauber hergerichtete Trophäen an der Wand im Jagdzimmer sind immer ein Hingucker. Mit etwas Geschick und Geduld lässt sich das Krickel leicht selbst herrichten und so  mancher jagdliche Augenblick lebt beim Präparieren der Trophäe in der Erinnerung noch einmal auf ...

 


Von Hahnen und Hennen

 

Die Kleinen Hahnen vom Wildensee

  

Rund um das Wildenseegebiet im Toten Gebirge gibt es noch gute Birkwildvorkommen. Jetzt, Anfang Mai, werden die Hahnen hier gezählt: mit Anmarsch am Vortag, Übernachtung auf der Hütte – ganz so, wie es sich für diese urige Wildart gehört. 


Jagd heute

 

Frühlingsbären im grünen Karst

 

Während in Österreich der Anblick eines Bären immer noch für mediales Aufsehen sorgt, steht so etwas im direkt an uns grenzenden Slowenien praktisch an der Tagesordnung. Hier wird der Bär ganz regulär bejagt, um den laufenden Zuwachs abzuschöpfen.


Jagd heute

 

Verändern, um Wertvolles zu bewahren 

 

Elisabeth Köstinger ist als Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus auch für die Jagd verantwortlich. Ihrer Meinung nach ist die Jagd in Österreich gerade dabei, sich auf eine neue, zukunftsfähige Marschrichtung auszurichten. Gefallen findet sie am Bemühen um den Forst-&-Jagd-Dialog, aber auch am zunehmenden Einsatz bleifreier Munition. Und das sei dringend notwendig, meint Köstinger, denn nur wer vieles verändert, kann Wertvolles bewahren.

 

Welcher Stellenwert kommt der Jagd von heute zu?


Als Ministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus ergeben sich viele Berührungspunkte mit der Jägerschaft. Im Arbeitsprogramm der Österreichischen Waldstrategie 2020+ finden sich zahlreiche konkrete Maßnahmen, die der Jagd in Österreich einen wichtigen Stellenwert geben. Dazu zählen zum Beispiel Projekte für integriertes, nachhaltiges Wildtiermanagement und Habitatsverbesserung von Auerwild. Im Hinblick auf die Multifunktionalität des Waldes hat die Ausbildung der österreichischen Jägerinnen und Jäger höchste Bedeutung. Die Zusammenhänge zwischen Wald und Wild sind komplex und erfordern erhebliches Wissen. Mit dem Forstlichen Bildungszentrum Traunkirchen wird ein entscheidender Schritt für die Vernetzung der forst- und jagdlichen Aus- und Weiterbildung ermöglicht.

 

Welchen Anforderungen muss sich die Jagd von heute stellen?


Die Jagd ist eine wichtige Einnahmequelle für die Land- und Forstwirtschaft in Österreich und somit ein unverzichtbarer Bestandteil der Volkswirtschaft. Die Erwartungen und Ansprüche an den österreichischen Wald steigen zunehmend und sind oft auch sehr unterschiedlich. Daher ist es mir ein besonderes Anliegen, den Dialog auf allen Ebenen zu fördern und bestmögliche Unterstützung beim Ausgleich der unterschiedlichen Interessen anzubieten. Der Österreichische Walddialog erfüllt diese wichtige Funktion seit 2001. Vor sechs Jahren wurde der Österreichische Forst-&-Jagd-Dialog ins Leben gerufen, der insbesondere der Jägerschaft und den Forstleuten eine wichtige Plattform bietet. Dabei geht es nicht nur um Information und Kommunikation mit der Öffentlichkeit, sondern auch um Motivation für die notwendigen Verhaltensänderungen und moderne Rahmenbedingungen.

Mit der Dachmarke „Jagd Österreich“ hat die Jägerschaft entscheidende Schritte für einen modernen Außenauftritt und die nötigen Innovationen im Licht der neuen gesellschaftspolitischen Herausforderungen gesetzt. Die jagdrechtlichen Rahmenbedingungen sind weiterhin auf Länder-ebene zu gestalten und durch sinnvolle Maßnahmen bestmöglich zu ergänzen.

 

Das ausführliche Interview finden Sie in unserer aktuellen Printausgabe – kostenloses Probeheft anfordern

 


Jagd heute

 

Weißwedel in Europa

  

 

Der Weißwedelhirsch ist in Amerikas Revieren so selbstverständlich wie bei uns das Rehwild. Nach Europa hat ihn erst der Mensch gebracht. Und hier fühlt er sich sichtlich wohl, was ihn dazu prädestiniert, nachhaltig bejagt zu werden, wie Redakteur Stefan Maurer in Finnland für den ANBLICK in Erfahrung bringen konnte. 


Unter Jägern

Vor und nach dem Schuss

 

Je besser der Jäger mental auf die Jagd und die häufig in einer Stress-Situation notwendige Schussabgabe vorbereitet ist, umso eher trifft er auch gut und kann Nachsuchen vermeiden. Hierzu braucht es ein wenig Übung und jede Menge Selbstdisziplin.

Angemessen bewaffnet und ausgerüstet treten wir den Gang zum Hochsitz rechtzeitig an. Aufgebaumt am Sitz, richten wir uns erstmal ein. Der Rucksack, das Glas etc. werden alles nach festen Gewohnheiten verstaut. Dann wird gerade bei unbekannter Umgebung (Jagdeinladungen – Drückjagden) das Gelände sondiert und die Umgebung eingeprägt. Erscheint Wild, so konzentrieren wir uns automatisch darauf – das Umfeld müssen wir uns also vorher einprägen. Markante Punkte werden ausgemacht und Entfernungen geschätzt – oder besser – mit dem Entfernungsmesser gemessen. An Kanzelwänden können auch markante Punkte mit den entsprechenden Entfernungen an der Wand angeschrieben sein. Sicherheitsrelevante Punkte wie Standorte der Nachbarschützen, Gebäude und auch Bereiche mit Kugelfang werden verinnerlicht. 

 


Kunstschüsse um jeden Preis vermeiden! Dass der Haltepunkt die Kammer ist und nicht der Träger oder das Hinter-den-Teller-Schießen bei der Sau, versteht sich eigentlich von selbst. Allerdings stirbt die Kaste der Kunstschützen leider nicht aus, die die so irrige wie feste Überzeugung vertreten: „entweder um oder gefehlt“. Auch die bessere Wildbretausbeute oder das leichtere Putzen wird oft als Argument für solche Schüsse herangezogen. Dazu zwei Gedanken: Die Wirbelsäule muss hierbei sicher getroffen werden. Diese hat bei einem ausgewachsenen Stück Rehwild eine Größe von ca. 2,5 cm im Durchmesser und ca. 20 cm in der Länge. Eingebettet in Muskeln, mit Schlund, Drossel und die Decke dazu, ergibt sich bei einem Rehträger eine Breite von etwa 12 bis 15 cm. Doch wer weiß um die exakte Lage der Wirbelsäule? Bei einem Treffer durch die Luftröhre nützen auch schnell expandierende Geschoße nichts. 2,5 cm Durchmesser der Wirbelsäule entsprechen der Waffenstreuung einer guten Jagdwaffe auf 100 Meter – da ist keine Schützenstreuung dabei. Wir kennen in der Regel auch nicht den exakten Abstand zum Stück, zudem bewegt sich dieses ja auch und steht nicht starr wie eine Scheibe. Bleibt die Wildbretausbeute: Wenn ich nur ein Stück durch einen Trägerschuss verliere, weil es irgendwo verludert, ist der Verlust an Wildbret deutlich größer als versulzte Wände – wir bekommen es nur nicht zu Gesicht ...

 


Unser Wild im April

 

 

Kolbenzeit 

 

Das Schieben der Bastgeweihe bei Hirschartigen ist immer wieder zu bestaunen. Wie nämlich aus einem lebenden Organ, dem Bastgeweih, später ein „toter“ Knochen mit extremen Eigenschaften und nebenbei einer jahrtausendealten Faszination auf den Menschen wird.

Geweihe werden nur von männlichen Hirschartigen (Cerviden) geschoben, mit drei Besonderheiten: Beim Rentier tragen auch Weibchen ein Geweih und asiatische Moschushirsche sowie Wasserrehe haben kein Geweih, dafür aber recht lange Kampfzähne, die beim Rotwild noch ansatzweise als Grandeln vorhanden sind. Das Schieben des Geweihes ist zwar eine besondere Stoffwechselleistung, physiologisch noch anspruchsvoller ist aber das Austragen und Säugen von Kälbern/Kitzen. Je nach Hirschart wächst das Geweih in wenigen Monaten, beim Elch beträgt die Gewichtszunahme des Geweihes bis über 400 Gramm pro Tag. Hauptbestandteil des Geweihes sind die Mineralstoffe Kalzium und Phosphor sowie Eiweißstoffe, daneben weitere Mengen- und Spurenelemente. Kalzium und Phosphor werden nicht nur aus der täglichen Nahrung in das Geweih eingebaut, sondern in Zeiten höheren Bedarfes auch aus dem Skelett mobilisiert. Außer dem Wachstum mancher Tumoren sind Geweihe die am raschesten wachsenden Gewebe im tierischen Körper. Beim ausgewachsenen Rothirsch beträgt das Gewicht des fertigen Geweihes rund 5 % des Gesamtkörpergewichtes, was rund die Hälfte des Gewichtes der restlichen Knochen ausmacht.?

 


Recht unabhängig davon, ob der Hirsch in der Kolbenzeit gefüttert wird oder ungefüttert überwintert, beeinflussen sich viele Mengen- und Spurenelemente beim Geweihaufbau gegenseitig. Der Bedarf des Einzeltieres ergibt sich hauptsächlich aus dessen Alter (wachsend oder ausgewachsen) und dessen „Leistung“ (Erhaltung, Milchproduktion für Kitze bzw. Kälber, Geweihwachstum, Körper-ansatz, aber auch Umsatz, Bedarf für Frucht, Stressbewältigung usw.). Die Zufuhr von Nährstoffen über die natürliche Äsung und Futtermittel ist immer schwankend und bisweilen auch nicht ausreichend. Da die Versorgung des Einzeltieres einerseits immer schwankend sein wird und andererseits aber auch nicht bekannt ist, wird in der Praxis oft zu einer „großzügigeren“ Lösung gegriffen. Ob das Wildtier, wenn es das angebotene „aufgewertete“ Futter aufnimmt, nun gerade einen Bedarf an einem der in Summe zugesetzten Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine hat oder nicht, ist zumeist nicht bekannt –
es wird damit versorgt, bisweilen eben auch überversorgt. Mengen- und Spurenelemente beeinflussen sich im Organismus gegenseitig, sie können sich in ihrer Wirkung verstärken (Synergie) oder sie können sich gegenseitig hemmen (Antagonismus). Aus diesem Grund können gerade auch Überversorgungen mit Mengen- oder Spurenelementen zu einseitigen Mängeln anderer führen. Mängel an Mineralstoffen und Vitaminen, aber natürlich auch Überschüsse können verschiedenste tiergesundheitliche Probleme zur Folge haben, welche jedoch in der Praxis bei Wildtieren nicht immer registriert werden (können). Auch eine Überversorgung mit Eiweiß (z. B. über Soja, Sesam) führt über das beim Eiweißabbau im Pansen verstärkt anfallende Ammoniak zu schweren Leber- und Nierenschäden, die bei Hirschen sogar am Geweih erkennbar bzw. zu vermuten sind.

Die Mengenelemente Kalzium, Phosphor, Magnesium und Natrium sind für den Geweihaufbau von großer Bedeutung. Der Bedarf an weiteren wichtigen Mengenelementen wie Kalium, Schwefel, Chlor und Magnesium ist sowohl bei freier Äsungswahl als auch bei Fütterung im Allgemeinen gedeckt. Ein 5 kg schweres Geweih enthält 900 g Kalzium und 450 g
Phosphor. Dieser Bedarf kann über die natürliche Äsung oft nicht zur Gänze zur Verfügung gestellt werden, und das beispielhaft angeführte Geweihgewicht wird selbst von Hirschen in Hochgebirgslagen oftmals überschritten. Über die Fütterung kann – sofern das ein Ziel ist – deshalb ein entsprechender Ausgleich hergestellt werden, Überdosierungen sind aber jedenfalls zu vermeiden.

Bei den Spurenelementen sind Kupfer, Zink, Mangan, Jod und Selen für das Geweihwachstum von besonderer Bedeutung. Ob bei diesen Elementen ein Ergänzungsbedarf in der Wildtierfütterung besteht, kann nicht generell gesagt werden. Tatsache ist, dass sowohl bei Reh- als auch bei Rotwild bei freier Äsungswahl kaum mit Mängeln an Spurenelementen und Vitaminen zu rechnen ist und dass es bei Überversorgungen zur Beeinflussung der Aufnahme anderer Mengen- oder Spurenelemente kommen kann. Eine Überversorgung mit Biotin (evtl. im Zusammenhang mit der Verfütterung von vitaminisierten Mineralstoffmischungen für Pferde) wurde von uns in Revieren vermutet, in denen massives Schalenwachstum bei Reh- und Muffelwild aufgetreten ist. Ein Kalzium-Überschuss erschwert die Aufnahme von Zink, zu viel an Schwefel reduziert die Kupferresorption, ein Selenmangel hat negativen Einfluss auf den Kalziumeinbau usw. 

Da die Aufnahme von Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen unter pansensauren Bedingungen eingeschränkt ist, wird in diesem Zusammenhang besonders auf die Bedeutung einer wiederkäuergerechten Ration hingewiesen. Bei fütterungsbedingten chronischen Pansenübersäuerungen kommt es auch zu massiven Störungen des Mineralstoffwechsels!

Armin Deutz


Praxiswissen für Revierbetreuer

 

Rehe mit der Wildkamera bestätigen 

 

  

Die Verwendung von Fotofallen ist in der Wildbiologie schon lange keine Seltenheit mehr. Selbst in entlegenen Erdteilen werden sie verlässlich zur Erfassung von Wildtierpopulationen, zur Bestandesschätzung und zur Artenfeststellung, insbesondere von nachtaktiven Tierarten, verwendet. Für den Jäger fanden sie bisher vielfach als Spion an festen Kirrungen ihr Einsatzgebiet bei der Saujagd. Aufgrund einer mittlerweile durchdachten Technik zu moderaten Preisen kann ein Revier ohne Schwierigkeiten systematisch auf seinen Rehwildbestand hin erfasst werden.

Um im Rahmen einer Revierinventur den vorhandenen Rehbestand kennen zu lernen und zu erfassen, haben wir in der Vergangenheit Ansitze und Revierfahrten getätigt, mehr oder weniger Aufzeichnungen gemacht und bestätigte Rehböcke mittels Krickelskizze festgehalten. Aus diversen wissenschaftlichen Arbeiten an telemetriertem Rehwild weiß man, dass nur ein Bruchteil des im Revier lebenden Rehwildes gesehen wird. Wer sein Wild mit der Wildkamera erfasst, wird darum erstaunt sein, wie krass das Missverhältnis zwischen gesehenem und tatsächlich vorhandenem Wild wirklich ist! Aufgrund dessen können Hegebemühungen einfach nicht wirksam greifen.

Erst die Wildkamera liefert belastbares Material. Bei der Erfassung des Wildbestandes (als Grundlage jeder jagdlichen Planung) müssen sich die einzelnen Stücke natürlich voneinander individuell unterscheiden lassen. Beim Rehbock ist der Wiedererkennungswert innerhalb eines Jahres aufgrund seines individuellen Geweihaufbaues gegeben. Selbst über Jahre lassen sich ganz viele mehrjährige und vor allem territoriale Böcke wiedererkennen, obwohl sich das Aussehen der Trophäe manchmal kolossal ändern kann. Aber zum einen gibt uns die Territorialität schon einmal eine große Hilfe. Dann ergeben sich beim genauen Studium, insbesondere der Gesichtsfärbung, des Gesichtsausdrucks oder markanter Schönheitsmakel wie Schlitze oder Ausfransungen an den Lauschern, Narben von Revierkämpfen an Stirn, Kopfseite oder Windfang sowie beim Rehwild häufig einseitig blinde Lichter, weitere Möglichkeiten der Identifizierung, ohne dass die Stücke Ohrmarken tragen müssen. Aber auch einzelne Krickelmerkmale wie Sitz und Form der Rosen, Auslage und die Veranlagung zu langen, kurzen oder fehlenden Kampfenden bleiben meist im Laufe der Jahre konstant. Während der Aufnahmen regelmäßig zur Zeit des Haarwechsels lässt sich selbst bei einer Aufnahmezeit von einer Woche pro Aufnahmepunkt das weibliche Rehwild am jeweiligen Zustand des Haarkleids individuell unterscheiden, zählen und in einer Exceltabelle festhalten.

 

Böcke naturnah vor die Linse locken. In der Zeit der Territoriumsabgrenzung von Böcken kann man sich eines einfachen Tricks bedienen: Einen armlangen Douglasien- oder Lärchenast künstlich mit dem Messer befegen und provokant an einem Rehwechsel in den Boden stecken. Kein Bock geht daran unbeachtet vorüber. 

Künstliche Lockstoffe. Wo es von den Jagdgesetzen her erlaubt ist, kann man Rehwild mit Anisölen und ähnlichen Mitteln vor die Wildkamera locken. Diese wird in Kniehöhe mit Blickrichtung Norden montiert. Deshalb, damit vor allem die tief stehende Morgen- und Abendsonne zu den Hauptaktivitätszeiten des Rehwildes die Fotos in der Qualität nicht negativ beeinträchtigt.


Waffe, Schuss & Optik

 

Erste Erfahrungen mit Schalldämpfern

  

 

Der Einsatz von Schalldämpfern bei der Jagd gewinnt europaweit immer mehr an Bedeutung. In Österreich dürfen aus waffenrechtlichen Gründen vorerst praktisch ausschließlich Förster und Berufsjäger damit jagen, das wiederum erlauben aber noch nicht alle Landesjagdgesetze. Doch einige Vorreiter gibt es. Wir haben sie mit den wichtigsten Fragen zu diesem Thema konfrontiert.

 

 

Heinrich Rappold (1) ist seit 1990 forstlicher und jagdlicher Revierleiter beim Forstamt Prinz Liechtenstein Waldstein im Übelbachtal. Die von ihm zu betreuende Revierfläche ist 2.700 ha groß.

 

Christoph Gottsbacher (2) kommt ursprünglich aus der Radmer. Nach Besuch der Forstschule in Bruck trat er in den Betrieb der Fürstlich Schwarzenberg’schen Familienstiftung Vaduz ein. Im Jahr 2010 wurde er mit der Funktion des Revierleiters der Forstverwaltung Paal betraut.

 

Günter Schober (3) absolvierte seine Lehre beim Forstgut Sucher. 1986 legte er die Staatsprüfung ab und arbeitet seit diesem Zeitpunkt bei der Prinz von Croy’schen Forstvererwaltung. Das von ihm betreute Revier auf der Koralm umfasst rund 3.000 ha. 

 

Hans-Peter Krammer (4) hat die Jungjägerprüfung 1986 in Kärnten abgelegt und danach die Forstwartschule Waidhofen/Ybbs besucht. Seit 1998 ist er beim Forstbetrieb FMM Saurau angestellt und seit 1.1.2000 mit der Revierleitung betraut.

 

 

 

 

 

Was sind die herausragenden Vorteile, wenn man einen Schalldämpfer im Jagdbetrieb verwenden kann?

 

Rappold: Ich konnte mit meiner schallgedämpften Waffe im November und Dezember des Vorjahres noch 20 Stück Schalenwild erlegen. Der Rückstoß entspricht einer .22 Magnum. Der gedämpfte Knall ist mit dem Schuss einer .22 Hornet vergleichbar. Da der größte Teil der Jagdstrecke ja aus Kitzen, Kälbern, weiblichem Wild und geringen Geweihträgern besteht, ist es meine Aufgabe, den Abschuss so zu erfüllen, dass der verbleibende Bestand so wenig wie möglich durch die Jagdausübung gestört wird, was auch Wildschäden verhindern helfen kann. Natürlich hat man auch die Möglichkeit, größere Strecken bei einem Pirschgang zu erzielen. Im Gegenzug kann man dem Wild an anderen Tagen mehr Ruhe gönnen. Definitiv sind Dubletten und Tripletten um ein Vielfaches leichter als bisher.

 

Gottsbacher: Vor Verwendung des Schalldämpfers war ich mehr oder weniger gezwungen, einen Gehörschutz zu verwenden, da ich durch die vielen Schüsse bereits Probleme mit meinem Gehör habe. Durch die Verwendung des Schalldämpfers habe ich „meinen“ Gehörschutz immer am Lauf mit dabei. Ein weiterer Vorteil des Schalldämpfers ist mitunter auch die geringere Lärmbelästigung für den Jagdhund, da sein Gehör auch nicht mit Gehörschutz oder Ähnlichem geschützt werden kann. Der herausragende Vorteil ist die Verbesserung der Präzision bzw. keine Verschlechterung, zudem wird der Rückstoß enorm minimiert. Eine .270 schießt sich wie eine .222.

 

Schober: Es gibt eine Vielzahl von Vorteilen beim Jagen mit einer Waffe mit Schalldämpfer. An vorderster Stelle ist wohl die Verhinderung von Gehörschäden zu nennen. Das Wild bleibt vertrauter, da der Schuss nicht so laut und somit auch nicht so weit zu hören ist. Weiters ist die Schussleistung der Waffe mit Schalldämpfer noch präziser und der Rückstoß wird deutlich reduziert. Es ist einfach angenehmer, mit Schalldämpfer zu schießen.

 

Krammer: Der Schalldämpfer hat zahlreiche Vorteile, das beginnt schon beim geringeren Rückstoß der daher besseren Zielgenauigkeit. Und dann ist da natürlich die Jagd. Ich verwende den Schalldämpfer seit Juli letzten Jahres und habe damit rund 40 Rehe und 30 Stück Rotwild erlegt. Für mich war das eine gewaltige Verbesserung. Wenn man nämlich weiter schießt, kann das Wild nicht wahrnehmen, woher der Schuss kommt. Wenn man so ab 150 Meter das Kalb schießt, kennt sich das Tier im ersten Moment gar nicht aus. Dadurch ist mir heuer auf diese Weise mehrmals eine Dublette gelungen. 

 

Folgend Fragen beantworten die vier Jäger in unserer Printausgabe:

 

- Seit der Waffengesetznovelle sollte es für Forstbetriebe relativ einfach sein, für ihr Personal Schalldämpfer für Jagdwaffen zu besorgen. Wie war es in Ihrem ganz speziellen Fall?

- Das Waffengesetz erlaubt Schalldämpfer derzeit eigentlich nur für Personal als Arbeitnehmerschutz bzw. zur Schädlingsbekämpfung, was heftig diskutiert wird. Sollte man diese Regelung Ihrer Meinung nach aufweichen?

- Sie führen jetzt seit einigen Monaten eine Waffe mit Schalldämpfer im Jagddienst. Würden Sie die wieder hergeben?

- Was ist die Kehrseite der Medaille? Was stört Sie am Schalldämpfer?

- Wie würden Sie die Bedeutung des Schalldämpfers für Ihre berufliche Tätigkeit in einem Satz zusammenfassen?

 

 

Mehr dazu in unserer aktuellen Printausgabe – kostenloses Probeheft anfordern

 


Praxiswissen für Revierbetreuer

Wildwiesen im Waldrevier – Neuanlage, Förderung und Pflege 

 

Äsungsflächen erfüllen ihren Zweck im Revier nur, wenn sie den unterschiedlichen Wildarten möglichst lange im Jahr ausreichend schmackhafte und energiereiche Nahrung liefern. Vorhandene, aber vernachlässigte Wildwiesen zu reaktivieren oder gar neue anzulegen kann für den Revierverantwortlichen zu einer Herausforderung werden.

 

Der aufmerksame Jäger wird bei jedem Pirschgang stets ein Auge auf die Lebensgrundlagen seines Wildbestands im Revier haben. Das sind neben ausreichend großen Einstandsflächen, die dem Wild Rückzugsgebiet und Ruhezone bedeuten, vornehmlich potenziell gefährdete Wildschadensflächen und im Zusammenhang damit natürlich ausreichend große Äsungsflächen. Je nachdem, ob wir sie mit Schwerpunkt für Rotwild oder anderes Schalenwild benötigen, müssen sie entsprechend großflächig (mindestens 0,5 Hektar) sein oder im Rehwildrevier zwar deutlich kleiner (maximal 0,3 Hektar), dafür aber mosaikartig über das Revier verteilt liegen, um für viele Rehe erreichbar zu sein.

  

Wie man verwahrloste Wiesen wieder reaktiviert und neue anlegt, verrät uns Wildmeister Matthias Meyer in der aktuellen Printausgabe.

  


Mythen um die Jagd

 

Die warme Fährte verdirbt den Jagdhunde 

 

Am besten lernt jeder von uns durch Versuch und Irrtum – unser Jagdhund ebenso. Warum dem Hund also nicht gestatten, seine eigenen Erfahrungen mit warmen Gesundfährten zu machen und dabei zu lernen, dass die Erfolgsaussichten auf der Wundfährte ganz andere sind?

 


Jagd heute

 

Auch wir hinterlassen Trittsiegel 

 

  

Kärntens Landesjägermeister Dr. Ferdinand Gorton ist im Jahr 2018 vorsitzender Landesjägermeister der Landesjägermeisterkonferenz und somit auch des neuen Dachverbandes „Jagd Österreich“. DER ANBLICK hat mit ihm ein Gespräch geführt, in dem der routinierte Jagdfunktionär dazu mahnt, dass wir Jäger nicht nur daran gemessen werden, wie viel wir erlegen oder abschießen, sondern auch wie es um den Zustand des Lebensraumes steht. Das sei ein Trittsiegel, das Jäger hinterlassen. 

 

 

Medial ist die Gründung der Dachmarke „Jagd Österreich“ gut begleitet und auch von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen worden. Die Erwartungen von uns Jägern sind nun groß! 

Ferdinand Gorton: Die vorherige Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände ist mit Ende des Jahres stillgelegt worden, wir beginnen mit dem Dachverband von null. Wir müssen den Dachverband erst neu zwischen den Verbänden einordnen. Wir brauchen das Jahr 2018 bestimmt einmal, um die Strukturen aufzubauen. Das möchten wir schnellstmöglich umsetzen, damit nächstes Jahr mein Wiener Landesjägermeister-Kollege voll wegstarten kann. 

 

Für uns Jagdmedien sind Resolutionen der Landesjägermeisterkonferenz sehr wichtig, weil dadurch in übergeordneten Fragen eine österreichweit einheitliche Linie bekundet wird. Werden die Landesjägermeister zukünftig häufiger tagen? 

Ferdinand Gorton: Ja, das ist so angedacht. Denn es gibt Themen, die sind österreichweit wirksam, und andere sind lokal wirksam. An der föderalistischen Struktur der neun Landesjagdverbände wollen wir aber natürlich festhalten. Bundesweit einheitliche Themen sind der Forst-Jagd-Dialog, die einwandernden Wölfe oder, wie ganz aktuell, der Einsatz von Schallmodulatoren an Jagdwaffen. Für diese Schallmodulatoren haben sich bei der letzten Landesjägermeisterkonferenz am 29. Jänner alle neun Landesjägermeister positiv ausgesprochen. Somit ist das auch die Linie des Dachverbandes. Meine Rolle als Vorsitzender dabei war, dass ich ein Gespräch mit der Bundesministerin Elisabeth Köstinger gehabt habe. Dabei habe ich ihr mitgeteilt, dass bereits viele Landesjagdgesetze dahingehend adaptiert worden sind und sich die restlichen in Arbeit befinden, um die Verwendung von Schallmodulatoren im Jagdbetrieb zu regeln. Die Frau Bundesminister ist von uns ersucht worden, dahingehend einzuwirken, wenn im Parlament das Waffengesetz geändert wird. Die gleiche Information wurde auch dem Innenminister Herbert Kickl zugesandt, denn er ist der entscheidende Mann für das Gesetz. Wir haben Rückmeldungen, dass er sich dafür im Parlament einsetzen wird. Ich kann mir also vorstellen, dass bereits im Jahr 2018 das Bundeswaffengesetz adaptiert wird und dass dann in jenen Bundesländern, wo der Schallmodulator bereits im Jagdbetrieb erlaubt ist, damit gejagt werden kann.#

 

Von Berufspersonal oder jedem Jäger? 

Ferdinand Gorton: Von uns geht klar aus, dass jeder Jagdkarteninhaber in der Republik an der Wildstandsreduktion teilnimmt, und somit hat auch jeder Jäger das gleiche Ohr, das geschädigt werden kann. Wir setzen uns ein, alle Ohren gleichrangig zu schützen. 

 

Das ausführliche Interview können Sie in unserer aktuellen Printausgabe nachlesen.

 


Praxiswissen für Revierbetreuer

 

Die Arbeit mit dem Saufinder

  

Die Bejagung des Schwarzwildes erfolgt heute fast ausnahmslos auf Bewegungsjagden oder über stundenlanges Ansitzen an der Kirrung. Dabei gibt es noch eine Reihe von Jagdarten auf dieses ritterliche und hoch interessante Wild, die das eigentliche Handwerk der Jägerei ausmachen. Das Ausgehen von Einzelfährten bei Schnee, das Angehen von Sauen im Einstand oder die Bejagung vor dem stellenden Finder beherrschen leider nicht mehr viele Jäger. Dazu kommt, dass sich auch nicht mehr viele Reviere für diese Jagdarten eignen. 

 

 

Die Schwarzwildjagd mit dem gut abgeführten Saufinder ist zum einen noch sehr ursprünglich und zum anderen aufgrund der Deckungsstrukturen im Einstand aber auch häufig mit ernsten Gefahren für Hund und Jäger verbunden. Gekonnt durchgeführt, kann sie recht erfolgreich sein. Am besten eignen sich dafür nur mäßig scharfe Hunde, die aber ausdauernd Laut gebend dem Schwarzwild lästig werden. Die so „verratenen“ Sauen fürchten keine ernsthafte Gefahr durch den Hund und bleiben im Kessel liegen.

In Revieren, wo das Schwarzwild zudem regelmäßig auf Drückjagden vor Stöberhunden gejagt wird, sind die Sauen sogar so abgebrüht, dass sie sich von einem einzelnen Hund meist gar nicht sprengen lassen. Oft halten sie sogar den sich nähernden Jäger lange aus, ehe sie den Kessel widerwillig verlassen. Diesbezüglich erfahrene Sauen über 50 kg nehmen in aller Regel sogar den angehenden Hundeführer mit großer Sicherheit an, wenn er eine Distanz von 10 m zum Kessel unterschreitet! Für den Jäger ist das eine unangenehme Situation, denn er kann in der Regel nicht flüchten, die Bäumchen sind zu schwach, als dass er dort hinauf ausweicht, und bei einem Fangschuss besteht aufgrund des dichten Zeugs immer die erhöhte Gefahr von Abprallern oder Querschlägern, die den Hund verletzen können.

 

 

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Im Revier

Gelegenheit macht Diebe – und Liebe 

 

Nachdem es im Jänner 2018 zweimal Vollmond gegeben hat, soll angesichts der noch andauernden Fuchsranz auf einige Aspekte dieser faszinierenden Wildart eingegangen werden. Jetzt ist nämlich die beste Zeit, um die Fuchspopulation jagdlich regulieren zu können, auch wenn das nur kleinräumig und mit großem Aufwand möglich ist.

 

Die mittlerweile häufigste Art der Fuchsbejagung, die an gut beschickten Luderplätzen stattfindet, kann möglicherweise sogar kontraproduktiv sein, wenn sie nicht konsequent praktiziert wird. Das verbesserte, oft nahezu flächendeckend ausgebrachte zusätzliche Nahrungsangebot an Luderplätzen kann dazu beitragen, dass einerseits die Fuchsreviere kleiner werden (= mehr Füchse auf gleicher Fläche) und andererseits die Kondition der Fähen zunimmt („Zuchtkondition“), was zu größeren Würfen führen kann. Geht man davon aus, dass nur jeder Fünfte der rund 130.000 österreichischen Jäger einen oder mehrere Luderplätze betreibt und dabei pro Jagdjahr durchschnittlich 40 kg „Ludermaterial“ in Form von Hundefutter, Aufbrüchen oder Fallwild u. Ä. ausbringt, ergibt das schon eine Summe von 1.040 Tonnen an „Fuchsfutter“! Wenn Luderplätze angelegt werden, so sollten also die vorgelegten Mengen nicht zu groß sein, und diese Plätze müssen dann auch bejagt werden.

 

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Von Hahnen und Hennen

 

Auf verlorenem Posten?

 

 

 

Vor gut einem Jahrhundert war das Rebhuhn noch eine der wichtigsten Wildarten für den Jäger und selbst für den Bauern waren die Schädlinge und Unkrautsamen vertilgenden Hühner ein Segen. Doch heute ist alles anders. Das Rebhuhn gilt praktisch als ausgestorben, gäbe es nicht ein paar Unerschütterliche, die ihm auch heute noch auf die Schwingen helfen.

 


Blick ins Revier

 

Jagdliche Verflechtung

 

 

Gepflegtes Bauernland im Bereich der Gemeindejagdgebiete ist hier von dichten Einständen der herrschaftlichen Forstverwaltung weitgehend umschlossen. Die jagdliche Verflechtung liegt damit auf der Hand. Doch wie damit umgehen, wie Chancen und Risiken für beide Seiten gegeneinander aufwiegen? Am obersten Ende des steirischen Murtales versucht man zu zeigen, wie das möglicherweise geht.

 


Im Revier

 

Füchse statt Sauen

 

 

Häufig werden Füchse allenfalls als Beifang bei Drück- und Stöberjagden mitgeschossen, nicht aber in Kleinradl an der steirisch-slowenischen Grenze. Hier machen die Jäger aus der Not eine Tugend und widmen sich ganz dem Winterfuchs, wenn das Einwechseln des Schwarzwildes auf sich warten lässt. Die Jagd ist nicht minder spannend und die Beute ist bunt, wenn der herbstrote Fuchs im pulvrigen Weiß zustande kommt. 

 


Unter Jägern

Hasen gegen Mandarinen 

 

Die Jagd in Tschechien hat viele Gemeinsamkeiten mit der Jagd in Österreich, sowohl in der Geschichte als auch in der Gegenwart. Einen gravierenden Einschnitt gab es jedoch während des kommunistischen Regimes, wo die Jagd zur „Volkstätigkeit im gesellschaftlichen Auftrag“ erklärt worden ist. Im Außenhandel wurden sogar Mandarinen für Hasen eingetauscht.

 

 

Der Autor, Dr. Miroslav Vodnansky, ist seit langer Zeit auf dem Gebiet der Wildbiologie und der jagdlichen Wildbewirtschaftung tätig. Er leitet das Mitteleuropäische Institut für Wildtierökologie mit Standorten in Wien, Brünn und Nitra, ist selbst Eigentümer eines Landgutes in der Tschechischen Republik und natürlich auch praktizierender Jäger. Das prädestiniert ihn wie keinen anderen, uns ein Jahr lang die jagdlichen Besonderheiten unserer nordöstlichen Nachbarn näherzubringen.

 

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Wildtiere im Jahreskreis

 

Hühnerdieb und Mäusejäger

 

 

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – und bleibt auch länger im Gedächtnis. Wer nur Zahlen und Zeiten auswendig lernt, der vergisst rasch wieder, wie lang die ein oder andere Tragzeit nun wirklich ist. Wer hingegen ein vollständiges Bild vom Jahreslauf hat, der kann besser einordnen und lernt so die Wildart besser verstehen. In diesem Sinne: „Es sollen die Bilder sprechen.“

 


Mythen um die Jagd

 

Wildbret von alten Stücken

 

 

Dem Wildbret alter Stücke sagt man nach, dass es zäh und damit weitestgehend ungenießbar sei. Die Erfahrung zeigt aber, dass auch manches Fleisch junger Stücke zäh wird, wenn es in der Küche in den falschen Händen landet. Was also wiegt mehr: das Alter oder die Zubereitung?

 

Noch immer hört man an Stammtischen und bei manch anderer Gelegenheit, Wildbret älteren Schalenwildes sei zäh und eigentlich nicht genießbar. Irgendwie steht das in Widerspruch zu unserem Streben, möglichst alte Böcke, Hirsche oder Keiler zu erlegen. Wäre es tatsächlich so, müssten wir als „ehrliche Kaufleute“ eigentlich vom Kauf solchen Wildbrets dringend abraten.

 

Muskelfleisch, das sehr viel Bindegewebe enthält, wird beim Braten schnell zäh, weil es Kollagen enthält. Daher ist es ratsam, Fleisch, das reich an Bindegewebe ist, etwa jenes, das wir von den Rippen oder von den Blättern lösen, nicht zu braten, sondern zu garen. Wir kennen beim Rind das Suppenfleisch oder den Tafelspitz (kann man mit Rotwild auch machen). Nicht anders verhält es sich mit Gulasch oder Ragout. Gut, Gulasch wird meist kurz und scharf angebraten, Betonung auf kurz. Doch dann schmort es in Flüssigkeit schön „stad“ vor sich hin. Aus dem zähen Kollagen wird über 80 Grad Gelatine. Das Fleisch bleibt weich. Wenn also ein Wildgulasch „zach“ ist, sollte man der Hausfrau einen Kochkurs schenken oder sie einfach mögen!

 

Auch der Umgang mit dem Fleisch nach der Zerlegung nimmt Einfluss auf Geschmack und Weichheit. Wer Wild zerlegt, verpackt und in die Gefriertruhe gibt, darf sich über einen „zachen Braten“ nicht wundern. Fleisch, egal ob von Haustieren oder vom Wild, muss kühl (7 °C), nicht gefroren abhängen. Nur so kann es reifen und nur so schmeckt es hernach auch. Daran muss der Jäger auch im Winter denken, gerade wenn er nach der Jagd noch eine oder gar zwei Nächte auf der Hütte bleibt und das erlegte Wild an der Hüttenwand auf einen Ast oder in die Holzlege hängt. Motto: „Bei der Kälte passiert dem Wildbret gar nichts.“ Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall und aus dem Schmaltier kann über Nacht ein uraltes Gelttier werden!

 

 


Praxiswissen für Revierbetreuer

 

Marder überlisten

 

Marder sind in fast allen Revieren zugegen, doch wer bei der Bejagung allein auf den Faktor Zufall setzt, geht meistens leer aus. Zum Glück kann der Jäger hier ein wenig nachhelfen.

 

 

Gut eingerichtete Niederwildreviere sind mit einem Netz von Kunstbauen für den Fuchs ausgerüstet. Errichtet der Jäger zusätzlich zu diesen großräumige und mit System angelegte, d. h. leicht für den Hund sprengbare Marderburgen, kann er diese mit wenig Aufwand mitkontrollieren. Richtig angelegt sind sie immer für eine Überraschung gut und ermöglichen es dem Jäger, unabhängig von Zeit und gesetzlichen Vorgaben wie bei der Fangjagd reizvoll Raubwild zu jagen. Mit mehreren Holzpaletten übereinandergestapelt, mit Siloplane wasserdicht abgedeckt und mit Reisig abgedeckt, erhalten wir praktisch zum Nulltarif Marderbehausungen, die leicht zu bejagen sind. Ein paar Bund Stroh zwischen den Paletten sorgen für wohlige Wärme und Mäuse. Bei Baubeginn sollten wir diese Untermieter auch noch durch ein paar Hände voll Getreide an unsere Burg binden. Frühzeitig im Jahr angelegt, werden sie sicherlich über den Sommer reichlich frequentiert und sollten dann ab Allerheiligen mit einem guten Bauhund kontrolliert werden.

 




Praxiswissen für Revierbetreuer

Zwiesprache mit dem Fuchs

 

 

Die Reizjagd auf den Fuchs ist eine derjenigen Jagdarten, für die der Jäger nicht nur die nötige Zeit mitbringen und Geduld aufbringen, sondern auch über die notwendige Passion verfügen muss, will er am Ende den reifen Winterbalg auf dem Spannbrett haben.

 

 


Waffe, Schuss & Optik

 

Steyr Mannlicher CL II SX – Einfach, sicher und präzise

 

Ein heißer Nachmittag Ende Juli, es klopft an der Tür. Meine Freude ist groß, von der Firma Steyr eine Testwaffe überreicht zu bekommen. Das Warten hat sich gelohnt. Im Koffer befindet sich die Testwaffe, Steyr Mannlicher CL II SX im Kaliber .308 Win. Der Semi-Weight-Lauf ist nur 51 cm lang, ohne Kimme und Korn, dafür mit Mündungsgewinde. Da es sich um eine neue Waffe handelt, habe ich mich entschieden, den Lauf auf jene Weise einzuschießen, die nachfolgend die beste Präzision erwarten lässt. Nach dem ersten Schuss wird der Lauf chemisch gereinigt, der Vorgang wird einige Male wiederholt, anschließend wird nach jedem 3. Schuss gereinigt, dann nach jedem 5. Schuss (siehe auch „Einfahren von Läufen, Maiheft, Seite 102 f.). Das Geschoß meiner Wahl wird in Zeltweg von Ing. Mayerl hergestellt. Das Mayerl Aero ist ein gefrästes Vollkupfergeschoß, welches in exakt kalibrierte und getrimmte Lapua-Hülsen gesetzt wurde.

 


Nachdem der Lauf eingekupfert wurde, konnte ich auch schon die ersten Ergebnisse verbuchen, das 135-Grain-Geschoß stanzt 5 Löcher auf 1,5 cm Durchmesser – und das wiederholbar. Wahnsinn! Zeit, die Waffe im Revier zu führen. Der kurze Lauf macht sich bereits beim Verstauen ins Jagdauto positiv bemerkbar. Dadurch nimmt man die CL II auch gerne mit. Der ersten Schuss im Revier erfolgte dann auch sehr spontan. Ich lege auf einem Siloballen auf. Ruhig durchatmen, Entfernung schätzen und die Parallaxe des Z8i einstellen, entsichern, einstechen – das relativ hohe Gewicht der Waffe schluckt den Rückstoß fast vollständig. Das Reh in der Entfernung der GEE liegt im Feuer. Sehr zufrieden schultere ich das Gewehr und berge meine Beute. Das Z8i zeigt unglaublich scharf und die 16-fache Vergrößerung ist mehr als ausreichend für meine Revierverhältnisse.

Die Schafteinlagen greifen sich angenehm an und verhindern ungewolltes Rutschen. Der Kunststoffschaft mit weichen Gummieinlagen ist bei stärkeren Verschmutzungen allerdings nicht ganz leicht zu reinigen, da muss man schon richtig mit Wasser ran. Ein gut geölter Holzschaft ist fast leichter von Schmutz und Erde zu befreien. Außerdem finde ich schon bald einen kleinen Kratzer im Kunststoff. Auch das kantige Design des Vorderschaftes ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber mir liegt er sehr gut in der Hand.

Am Hochsitz macht sich der kurze Lauf wieder positiv bemerkbar. Das Hantieren mit der Waffe ist einfach und geräuschlos möglich, das Entriegeln des Kammerstängels geht jedoch nicht geräuschlos vonstatten. Dreht man das Rad am Kolbenhals einen Klick nach vorne, so springt der Kammerstängel etwas hinauf, und um leise zu sein, muss man den Kammerstängel mit der freien Hand auffangen.

Zur späteren Stunde konnte ich das Zielfernrohr noch ausgiebig auf Dämmerungsleistung testen. Der Leuchtpunkt ist sehr genau einzustellen und erlöscht nach bestimmter Zeit von alleine. Das Zielfernrohr zeigt erstklassig, trotzdem wird es irgendwann ganz dunkel. Ich freu mich schon auf Schnee und Füchse.

Im Herbst konnte ich mit der Testwaffe noch zwei Schmalrehe und ein Kitz erlegen. Das Mayerl-Geschoß entwertete kaum Wildbret und unter den Decken waren überraschend wenige Hämatome zu finden. Der Treffersitz ist natürlich der wichtigste Faktor und hier ist eine präzise Waffe mit optimaler Munition eine wesentliche Voraussetzung. Zusammenfassend kann ich die Testwaffe in drei Wörtern beschreiben: einfach, sicher und präzise!

Leo Bleeker


Jagd heute 

 

Jagdstatistik  2016/2017 – Mehr Füchse als Fasane

 

Während die Abschüsse bei den wichtigsten Schalen- und Haarraubwildarten eher zunehmen, nimmt die Niederwildmisere kein Ende. Abermals sind in Österreichs Revieren im Vorjahr mehr Füchse als Fasane erlegt worden.