Vogelgrippe und die Jagd

19.11.2025

Die Vogelgrippe tangiert die Jagd in einigen Bereichen. Einerseits sind Jäger durch ihre Präsenz in den Revieren auch immer wieder mit verendet aufgefundenen Vögeln konfrontiert, andererseits können Jäger auch Geflügelhalter sein und nicht zuletzt stellen sich Fragen des Einflusses der Vogelgrippe auf die Jagd oder die Möglichkeit der Übertragbarkeit auf Jagdhunde. 

Zwischen dem 1. Oktober und 5. November 2025 wurden europaweit 157 Ausbrüche in Hausgeflügelbeständen und 732 Fälle bei Wildvögeln gemeldet. Der größte betroffene Betrieb in Deutschland war ein Legehennenbestand mit über 170.000 Tieren. Mit 3. November wurde das gesamte österreichische Bundesgebiet als "Gebiet mit erhöhtem Risiko" definiert. Im Verlauf eines Ausbruches im Oktober/November 2024 im niederösterreichischen Bezirk Amstetten mussten insgesamt über 216.000 Hühner und 21.500 Puten (entspricht 618 Tonnen Tierkadaver) getötet sowie 1,4 Millionen Eier (78 Tonnen) entsorgt werden. Allein daraus ist das Schadenspotenzial der Vogelgrippe gut ablesbar.

In Deutschland kam es in den letzten Wochen sprunghaft zu vermehrten Ausbrüchen bei Geflügel. Im Wildvogelbereich stieg die Anzahl der Fälle ebenfalls sehr deutlich an und ungewöhnlich sind aktuell häufige Nachweise bei Kranichen, deren Herbstzug zur weiteren großräumigen Verbreitung des Virus beigetragen hat. Das Risiko des Eintrags, der Aus- und Weiterverbreitung der Vogelgrippe in wild lebenden Wasservogelpopulationen wird derzeit auch in Österreich als hoch eingeschätzt, ebenso das Risiko von Vogelgrippeausbrüchen in Geflügelhaltungen und Zoos sowie Hobbyhaltungen durch direkte und indirekte Kontakte zu Wildvögeln.