Exkursion in das Niederwildrevier Pichla. Auf Einladung von Aufsichtsjäger und Jagdleiter Herbert Remling fuhren wir nach Leibnitz in das Niederwildrevier Pichla, wo ein tolles und vielfältiges Programm auf uns wartete. Nach den Signalen unserer mitgereisten Jagdhornbläser und der herzlichen Begrüßung durch den Jagdleiter Herbert war die erste Station die Besichtigung des preisgekrönten Handwerkerdörfls Pichla. Danach ging es zur Revierbesichtigung mit Beginn bei den Wildheckenanlagen mit einer Gesamtlänge von mehr als drei Kilometern. Interessant für uns war vor allem der Heckenaufbau mit seiner Infrastruktur: Fütterungen, Wasserstellen, kleine Teichanlagen, Huderplätze, Wildobststräucher und letzten Endes die Tatsache, dass Wildheckenanlagen speziell im Ackerland ganzjährige Lebensräume für die gesamte Fauna gewährleisten. Im Anschluss daran ging es zum gemütlichen Erfahrungsaustausch in Herberts Jagdstüberl. Nach einer kleinen Stärkung ging es zum Herzstück des Niederwildreviers: ein neu errichtetes Niederwildbiotop mit einer Fläche von etwa einem Hektar, eingebettet zwischen zwei großen Waldgürteln und einem Gewässeraltarm, das ursprünglich von Neophyten überwachsen war. Aufsichtsjäger Herbert gestaltete mit seinen Weidkameraden diese Fläche in ein wertvolles Biotop um. So entstanden Feuchtflächen, erhöhte Bereiche, die vor Hochwässer schützen und zum "Sonnen" für das Wild einladen, Blühflächen, die als Bienenweiden und Lebensraum für Insekten zur Verfügung stehen, und Bereiche, die mit rund 500 Stück beerentragenden Sträuchern und etwa 50 Bäumen bepflanzt wurden. Nach unzähligen Stunden Arbeit entstand hiermit nicht nur ein abgelegenes und ruhiges Biotop, sondern auch ein sehr wichtiger Trittstein für die Vernetzung verschiedener Lebensräume mit ihren Tierarten. Im Bereich des neuen Biotops wird die Jagd ruhend gestellt. Die weitere biodiverse Entwicklung wird mittels Monitoring überwacht und dokumentiert werden. Den Abschluss dieser sehr interessanten Expedition konnten wir in einem gemütlichen Buschenschank mit weiteren Jägergesprächen ausklingen lassen. Der Jagdschutzverein Graz-Umgebung West bedankt sich herzlich bei Herbert Remling mit einem kräftigen Weidmannsheil!
Alfred Fürst