Sauen im Getreidefeld

 

Bereits im Juni stehen viele Getreidefelder in der Milchreife. Kirrungen werden vom Schwarzwild noch bedingt angenommen – aber nur bis Hafer, Triticale und Weizen in dieses Wachstumsstadium kommen. Zudem haben die Sauen nun im hüfthohen, dichten Raps ruhige und sichere Einstände. Wer die beginnenden schadens­trächtigen Aktivitäten im Feld­revier verschläft, für den kann es nun teuer werden.

 

 

Schäden durch das Schwarzwild treten in der Feldflur regelmäßig jedes Jahr wieder neu auf. Meist im Schutz der Dunkelheit unternehmen Sauen ihre nächtlichen Streifzüge in die waldnahen Felder. Wenn dann nach der Rapsblüte im Mai ausreichend Deckung auf großer Fläche steht, beziehen sie auch dort ihren mehr oder weniger häufigen Einstand. Insbesondere die mit den grünen Schoten eng verflochtenen hüfthohen Rapsstängel bieten nun optimale Ruhe und Sicherheit. Zudem entgehen die fast nackten Sommersauen hier jeglicher Belästigung in Form von stechenden und blutsaugenden Insekten. Weder Spaziergänger noch die landwirtschaftliche Bearbeitung schrecken sie bis zur Ernte auf. Unter dem dichten Schirm der Rapspflanzen brechen die Sauen ungeniert den ganzen Tag im feuchten Boden nach Würmern. Zeitweise kosten sie auch immer wieder die noch grünen Blätter des eiweißreichen Rapses.

 

 

Wer sein Revier seit Jahren bewirtschaftet und die wiederkehrenden Vorlieben der Sauen für bestimmte Revierteile kennt, wird sich bereits im Frühjahr an die Vorbereitungen für die zeitintensive Wildschadensverhütung machen. Durch die jährliche Fruchtfolge oder aber auch Nachfragen des Marktes ändern sich die Anbauverhältnisse in der Feldflur. Wenn auch immer wieder der Fokus auf den Wildschaden verhütende Schutzmaßnahmen gelegt wird, helfen sie doch nur zeitlich begrenzt oder verschieben die Wildschäden auf andere Flurstücke. Der sicherste Garant für die Vermeidung oder zumindest Verringerung der Feldwildschäden ist und bleibt ein richtiger Sozialaufbau des auf die örtlichen Verhältnisse angepassten Schwarzwildbestandes. Die alleinige Verantwortung dafür trägt ohne Diskussion der Jäger selbst. Denn nur er entnimmt über die Jagd entsprechende Stücke. Leider haben in der Vergangenheit in der Masse der Reviere durchweg falsche Abschüsse zu einer derart desolaten Situation geführt, wie wir sie seit Jahren häufig draußen antreffen.

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