In memoriam Philipp Meran

Im 95. Lebensjahr ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Jagdliteraten zu Ostern von uns gegangen. Philipp Meran hat sich als Autor, als Leiter des Jagdmuseums in Schloss Eggenberg, als Wettkampfschütze und natürlich als Jäger selbst schon zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt.

Und übrig blieb die Jagd“, titelte Philipp Meran eines seiner 19 deutschen und 9 ungarischen Bücher. Heimat, Haus, Besitz gingen für ihn zu Ende des Zweiten Weltkrieges in Ungarn verloren, der mittellose Flüchtling erreichte die Steiermark, landete am Brandhof, rettete diesen mit List und Geschick vor russischer Plünderung und war umgehend am Wiederaufbau der steirischen Jagd mit Herz, Hirn und Hand beteiligt. Mit dem Motorrad machte Philipp Meran Kurierdienste für die wiederauferstandene Steirische Landesjägerschaft in die einzelnen Jagdbezirke. Auch half er, die jagd- und naturkundliche Sammlung in Stift Rein zu ordnen, um mit diesem Grundstock schließlich das Jagdmuseum in Schloss Eggenberg einzurichten. Mit Organisationstalent, seinem familiären Netzwerk und quasi eigenhändig baute er unter dem Schirm der Landesregierung das Steirische Jagdmuseum zu einer der schönsten und meistbesuchten Sammlungen Mitteleuropas auf. Er leitete es schließlich erfolgreich durch die Jahrzehnte bis zu seiner Pensionierung.

Auf Initiative von Prof. Wilhelm Hoffer entstand neben dem Aufbau des Jagdmuseums 1946 auch der ANBLICK. Hat Philipp Meran schon als Jugendlicher in seiner alten Heimat für die renommierte ungarische Jagdzeitung „Nimrod“ geschrieben, so war er nun sofort freier Autor des ANBLICK und blieb dies über 74 Jahre (!) bis zu seinem Tod.

Durch seine regelmäßige Mitarbeit mit vor allem klassischen Jagderzählungen genoss er höchste Wertschätzung bei Redaktion und Lesern. Durch die so lange währende und vertraute Zusammenarbeit wurde Philipp Meran dem ANBLICK zum hochgeachteten Freund. Redaktionsgespräche mit ihm waren Kostbarkeiten. Da erinnert man sich auch gerne an die inzwischen legendären Blattjagdeinstimmungen in der „Gösser“ in Graz, wo Meran aus seinem reichen Rufjagdschatz erzählte und in kameradschaftlicher Jagdfreude sein Wissen und seine Erfahrungen mit stets jugendlicher Passion weitergab.

RR Philipp Graf Meran ist tot. Und übrig blieb die Jagd, für die er gelebt hat, die er mit so vielen Facetten der Kultur bereichert hat. Sein Zugang zur Jagd ist durch sein Wirken unsterblich geworden.