Jagdgebiet Hitzendorf

Auch Eltern bei den Kinderführungen. BJM Harald Schönbacher legt großen Wert auf Fortbildung mit jagdlichen Themen im Bezirk Graz-Umgebung. Es ist beeindruckend, dass die Vortragssäle aus Interesse am Gebotenen immer mit JägerInnen überfüllt sind. Um auch ihn in seinen vielseitigen Bemühungen zu unterstützen, hat die Hitzendorfer Jagdgesellschaft überlegt, wie man auch bei der nichtjagenden Bevölkerung im Gemeindegebiet Interesse und Verständnis für Wild und Jagd wecken könnte. Deshalb hat man zu den beiden wild- und jagdpädagogischen Führungen zweier 3. Volksschulklassen auch die Eltern und Großeltern eingeladen. Zu betreuen waren insgesamt über 100 Personen – mit überwältigendem Erfolg. Der Aufwand ist allerdings immens: Zwölf Hitzendorfer Jägerinnen und Jäger arbeiteten großartig in einem Betreuungsteam, das bestens vorbereitet und eingestimmt war.

In der Früh wurden die Direktorin Sabine Mausser, die Kinder und ihre Eltern bzw. Großeltern mit Klängen der bekannten Hitzendorfer Jagdhornbläsergruppe begrüßt, anschließend das Team und das Tagesprogramm bis zum Schulende um 13.30 Uhr vorgestellt. In einem ausgeklügelten System werden die Kinder und die Erwachsenen einmal gemeinsam und je nach Thema auch wieder getrennt informiert. So gelingt es, alle teils spielerisch für das Wild in der Steiermark und für die Bäume in der Umgebung zu interessieren. Demonstrationsmaterial, das einen großen Anhänger füllt, sorgt für leichteres Verstehen der Erklärungen. Parallel zu den Kinderspielen werden die Erwachsenen aufgeklärt, welche Bedingungen notwendig sind, um z. B. einen Rehbock erlegen zu dürfen. Allein das geforderte Prüfungswissen und die Differenziertheit des pflichtigen Abschussplanes schafften bei den Erwachsenen Ehrfurcht vor dem Weidwerk. Für sie wurde auch im modernst ausgestatteten Hitzendorfer Schützenhaus ein Luftgewehrschießen angeboten, das bei Treffern ins Zentrum zu besonderen Emotionen verleitete. Da ist es dann relativ leicht gewesen, über die Jagdwaffen und deren Wirkung sowie das Erlegen von Wild zu referieren.

Auf dem idyllischen Platz vor der Hitzendorfer Hubertuskapelle trafen sich dann wieder Jung und Alt zum gemeinsamen Würstelbraten und Kuchenessen. Bei diesem spannenden Abschlussteil hatten alle noch die Möglichkeit, Fragen zu stellen – unglaublich, wie intelligent sich manche Kinder mit den von unserem Team vorgebrachten Ausführungen beschäftigten. Alle Kinder wurden beim Abschied mit der namentlichen Urkunde und per Handschlag zum „Wild- und Wald-Wichtel“ ernannt.

Mitgegebene ausgezeichnete Broschüren der Landesjägerschaft und diesbezügliche Tests in der Schule werden die Kinder noch länger beschäftigen!

Die Hitzendorfer Jagdgesellschaft war mit diesen beiden Veranstaltungen bemüht, der heimischen nicht jagenden Bevölkerung klarzulegen, dass wir trotz Bezahlung einer Jagdpacht dem gesetzlichen Auftrag zur pflichtigen Entnahme von Wild nachkommen. Wir tun dies auf fremdem Grund und Boden, haben Respekt vor diesem Eigentum und schützen es. Andererseits erwarten wir aber auch, dass unserer Tätigkeit entsprechender Respekt gezollt wird.

Besondere Kenntnis über den Lebensrhythmus des Wildes und ein daran angepasstes eigenes Verhalten in der Natur sollten nach den beiden Führungen für alle zum Selbstverständnis werden.

Hofrat Prof. Mag. Eckart Erhold