Kärntner Jagdaufseher-Verband

Jagdaufseher tagten. Rund 200 Jagdschutzorgane fanden sich zur Bezirksversammlung unter Obmann Uwe Erlacher in der Fachschule Litzlhof ein. Mahnende Worte richtete Ing. Johann Obertaxer, Leiter der Forstinspektion Dellach/Drautal, an die Versammlung: „Die Jagd wird heute kontroversiell diskutiert. Für Erregung sorgen immer wieder die in Ausnahmefällen von der Behörde genehmigten Abschüsse von Rotwild während der Schonzeit. Die Schonzeiten sind nicht willkürlich gewählt, sondern sorgfältig auf den jahreszeitlichen Biorhythmus der Tiere abgestimmt und so wird von der Behörde unter Berücksichtigung der Jagd-ethik eine sorgfältige Vorgangsweise erwartet. Auf der einen Seite müssen die Interessen der Land- und Forstwirtschaft gewahrt werden und auf der anderen Seite ist derTierschutz zu berücksichtigen. Verschiedene Interessengruppen wollen das Jagdrecht auf ihrem Grund und Boden gänzlich verbieten, andererseits müssen Wildschutzzonen ausgeschieden werden, um die gesunde Arterhaltung der Wildtiere gegenüber der Bedrängnis durch den Freizeitdruck der Gesellschaft zu sichern. Gerade ist man in Kärnten dabei, das Jagdgesetz zu reformieren, um die Wildbestände an die Tragfähigkeit des vorhandenen Lebensraumes anzupassen, um die offenbar jahrzehntelangen Versäumnisse in der jagdlichen Entwicklung entsprechend abzufedern. Jagdschutz bedeutet nicht Zu- oder Wegsehen, sondern Handeln zum Schutze unseres Wildes und der Jagd.“

Simon Brandstätter aus Heiligenblut forderte zum wiederholten Male, dass Steinwild auf den Abschussplan kommt. Abschüsse werden zwar getätigt, aber nur nach vorheriger Genehmigung durch die Landesregierung. LO Bernhard Wadl ortete verstärktes Interesse am Jagdschutz, da heuer 63 Kandidaten zur Prüfung antreten werden. Für 40-jährige Zugehörigkeit zum Kärntner Jagdaufseher-Verband wurden Josef Granig, Richard Zeiner und Manfred Landsiedler mit einer Ehrenurkunde bedacht. 

Sieglinde Liebhart