Klimagipfel in Graz

Unter dem Titel „Klimawandel und Wildtier“ haben die Steirische Landesjägerschaft und die Jagdzeitschrift DER ANBLICK am 24. Jänner in die Alte Universität in Graz eingeladen. An die 200 Gäste aus dem Bereichen Jagd, Land- und Forstwirtschaft sowie Naturschutz nahmen sich einen Tag lang Zeit, um den Ausführungen der Vortragenden über das uns alle beherrschte Zukunftsthema Klimawandel aufmerksam zu verfolgen. Es ging dabei nicht um die populistische Darstellung von Gegenpositionen, wie das beim zeitgleich stattfindenden Klimagipfel in Davos den Anschein hat, sondern um einen konstruktiven Zugang, damit der in und mit der Natur arbeitende Mensch auf die globalen Abläufe angemessen reagieren kann.

Am Vormittag ging es eher um Grundlegendes, etwa dass man von einzelnen Wetterphänomenen nicht gleich auf einen Klimawandel schließen dürfe. Gleichzeitig wurde aber auch betont, dass die Erderwärmung und der signifikante CO2-Anstieg wissenschaftlich belegt sind, wir heute aber noch keine Ahnung davon haben, welche Auswirkungen in der Zukunft tatsächlich zu erwarten sind. Rosig sehen die Prognosen hier auf keinen Fall aus. Dr. Erich Tasser etwa ging unter anderem auf die Situation von über 30 Wildarten in Südtirol ein. Seinen Ausführungen zufolge wirken sich neben der Landnutzungsintensität oder der Landschaftsstruktur vor allem das Wetter und auch das Klima negativ auf 70 % der Arten aus, beispielsweise durch Wetterextreme wie Starkregen.

Am Nachmittag wurden dann verstärkt wildbiologische Aspekte beleuchtet, da der verzeichnete und prognostizierte Klimawandel sich nicht auf alle Arten  ausschließlich nachteilig auswirkt. Dr. Hubert Zeiler wusste beispielsweise zu berichten, dass sich schottisches Rotwild genetisch bereits an die Erderwärmung angepasst hat. Univ.-Prof. Klaus Hackländer nannte an dieser Stelle den Bienenfresser, der von den höheren Temperaturen in Mitteleuropa profitiert, erinnerte aber auch an den Schneehasen, der in der uns bekannten Form möglicherweise vor dem Aus steht. Alles in allem war der Grazer Klimagipfel eine sehr gelungene Veranstaltung, deren Echo der Steirischen Jagd bestätigt, dass sie mit ihrem neu gewählten Motto „Natur verpflichtet“ genau am rechten Wege ist.