Österreichische Jägertagung 2017

Bei der Tagung in Aigen ist es heuer um „Naturnutzung zwischen Wunsch und Wirklichkeit“ gegangen. Das emotional besetzte Kernthema hat sich dabei um den Wolf gedreht und die Frage, wie und ob man mit ihm im Alpenraum zusammenleben kann.

Am TÜPL Allentsteig gibt es seit dem Vorjahr ein Wolfsrudel. Im Juli 2016 kam es zu ersten Sichtungen von Jungwölfen, mit deren Abwanderung spätestens 2018 zu rechnen sein wird. Wie sich die Anwesenheit des Wolfsrudels auf Wild und Jagd auswirken wird, lässt sich zurzeit noch nicht abschätzen. Als erwiesen gilt, dass das Muffelwild praktisch verschwunden ist, Risse im Bereich der Rotwildfütterungen aufgefunden wurden und sich die räumliche Verteilung des Rotwildes verändert hat. Des Weiteren ist das Wild vorsichtiger geworden, womit die Abschusserfüllung schwieriger wird. Auch bei der Almwirtschaft hinterlässt der Wolf seine Spuren. Mit dramatischen Schilderungen ließ Ing. Josef Zandl aufhorchen, in dessen Einflussbereich es 2015 zu massiven Problemen gekommen ist. Von 127 aufgetriebenen Schafen waren 68 tot oder werden vermisst. Weiters gab es ein schwer verletztes Kalb, zwei t0te Kalbinnen, drei tote Kälber mit unbekannter Todesursache und ein Kalb, das im November skelettiert aufgefunden worden ist. Der „Sachschaden“ für den Tierverlust betrug etwa € 15.000,-. Die erhöhten Aufwendungen für Behirtung, Beweissicherung, Zaunreparatur und Verwaltung betrugen rund € 5.000,-. Dabei ginge es aber nicht nur um den materiellen, sondern auch um den emotionalen Schaden, der hier bei den bäuerlichen Familien entsteht.
Weitere Infos zur Tagung: www.raumberg-gumpenstein.at