Simone Schmiedtbauer steht der überparteilichen „Intergruppe Jagd“ im Europaparlament vor

Die rund sieben Millionen Jägerinnen und Jäger werden auf europäischer Ebene von der parteiübergreifenden Arbeitsgruppe für Jagd, Biodiversität und den ländlichen Raum (Kurzform „Intergruppe Jagd“) vertreten. Die gebürtige Steirerin Simone Schmiedtbauer wurde am 4. Juli zur neuen Präsidentin dieser parlamentarischen Jagdvertretung gewählt. Sie steht damit den 124 Europaabgeordneten der Arbeitsgruppe vor.

 

Organisation, Wirkungsbereiche und Lobbying. Die Arbeitsgruppe ist überparteilich und hat Mitglieder aus sechs der sieben politischen Fraktionen im Europaparlament rekrutiert. Der Vorstand der Arbeitsgruppe tagt etwa vier Mal im Jahr, jedoch ist der Sinn der Arbeitsgruppe vor allem, dass die Mitglieder bei ihrer Arbeit in den verschiedenen Ausschüssen des Europaparlaments immer offene Augen und Ohren dafür haben, wo die Jagd betroffen sein kann und wie man eine gute Lösung für die Jäger erreicht. Hier geht es also vor allem um den Wissensaustausch und die gegenseitige Unterstützung bei der Gesetzgebung über alle Bereiche hinweg. Die hauptsächliche Arbeit passiert also nicht bei den Sitzungen, sondern beim informellen Austausch der Abgeordneten im Gesetzgebungsprozess. Zusätzlich veranstaltet die Arbeitsgruppe immer wieder Veranstaltungen und organsisiert Kampagnen zu jagdlichen Themen. Bereits wenige Tage nach ihrer Wahl durfte Präsidentin Schmiedtbauer eine Veranstaltung der Arbeitsgruppe gemeinsam mit dem Europäischen Ausschuss der Regionen leiten, in der das Thema „Großraubtiere in der Kulturlandschaft“ diskutiert wurde. Die Treffen sowie Veranstaltungen finden hauptsächlich im Europäischen Parlament statt.

 

Arbeitsschwerpunkte. Simone Schmiedtbauer, selbst praktizierende Jägerin und Land- und Forstwirtin, möchte die positive Rolle der Jagd für den Umwelt- und Artenschutz hervorheben: „Wir müssen die Jägerschaft als natürlichen Partner für mehr Biodiversität begreifen. Nachhaltigkeit ist für uns Jägerinnen und Jäger selbstverständlich. Ein Arbeitsschwerpunkt der Intergruppe ist aktuell besonders das geplante Gesetz zur Wiederherstellung der Natur, welches große Auswirkungen auf den ländlichen Raum hätte. Ebenso beschäftigen uns aktuell natürlich unsere Bemühungen gegen ein generelles Bleiverbot.“

 

Simone Schmiedtbauer, die auch ÖVP-Land- und Forstwirtschaftssprecherin im Europaparlament ist, möchte in ihrer neuen Funktion aber auch einen Fokus auf die Kommunikation mit der breiten Bevölkerung setzen: „Es gibt viele Vorurteile über Jägerinnen und Jäger. Wir müssen aktiv unsere Geschichten erzählen und darüber aufklären, welche wichtige Rolle Jägerinnen und Jäger durch die sogenannte Habitatpflege leisten. Es gilt, Klischees abzubauen und unsere wichtige Rolle beim Erhalt von intakten Lebensräumen und gesunden Wildbeständen in Europa in den Vordergrund zu stellen. Außerdem möchte ich die Rolle der Frauen in der Jagd stärker hervorheben. Der Anteil von Frauen in der Jägerschaft erhöht sich seit Jahren stetig.“

 

Über das Wirken der europäischen „Intergruppe Jagd“ informieren auf englischer Sprache die beiden Webseiten www.biodiversityhuntingcountryside.eu und www.face.eu