Zweigstelle Bruck/Mur

Die Jagd im Visier. Neben zahlreichen Ehrengästen konnte Zweigstellenobmann Harald Bauer rund 250 Jägerinnen und Jäger bei der Fortbildungsveranstaltung des Jagdschutzvereins in der Forstschule Bruck/Mur begrüßen.

Der Vortragende Fritz Wolf, zertifizierter Wald- und Jagdpädagoge, beschäftigte sich in seinem Impulsvortrag mit dem Bild der Jagd in der Öffentlichkeit. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die Jagd wieder mehr Rückhalt in der Gesellschaft gewinnen kann. Einen der Hauptgründe für den zunehmend kritischen Blick der Öffentlichkeit auf die Jagd sieht er in der zunehmenden Urbanisierung der heutigen Gesellschaft, gleichzeitig nehme das Wissen über früher selbstverständliche Abläufe in der Natur ab. Das Thema Tod werde aus dem Alltag verdrängt, die Entstehungsgeschichte von Fleisch, Wurst & Co. verschwiegen. Die Jagd werde von Kritikern gerne auf den Akt des Tötens reduziert. Über jene Bereiche, denen die Jägerschaft viel mehr Zeit widme, wie
z. B. die Schaffung und Erhaltung von Lebensräumen, das Beobachten des Wildes oder die Errichtung und Pflege von Reviereinrichtungen, werde viel zu wenig gesprochen. BJM Anton Karlon moderierte die anschließende Podiumsdiskussion. Der Resortleiter der Kleinen Zeitung, Bernd Olbrich, selbst Jäger, verteidigte die Rolle der Medien, durch die sich die Jägerschaft oft schlecht dargestellt sieht, ist aber durchaus bereit, auch Positives über die Jagd zu berichten. Wildbiologin Veronika Grünschachner-Berger strich heraus, wie wichtig die Kommunikation auf Augenhöhe mit den anderen Naturnutzern ist: „Gemeinsames Hinausgehen in die Natur und feststellen, dass der andere auch nur ein Mensch ist“, empfiehlt sie zum Abbauen gegenseitiger Feindbilder. LJM Franz Mayr-Melnhof sah viele Herausforderungen auf sich zukommen –
die Kommunikation nach außen sei enorm wichtig. Den Menschen müsse wieder nähergebracht werden, was Jagd wirklich bedeutet: „Erzählen wir mehr über die 20 Stunden, was sich da abspielt, wenn wir draußen sind – nicht nur über den Bruchteil einer Sekunde, in welcher der Schuss fällt!“ Vizepräsident Franz Kesselstatt ist ebenfalls davon überzeugt, dass die aktive Kommunikation nach außen ein wichtiges Thema für die Zukunft der Jägerschaft sein wird. Einen wichtigen Schritt in diese Richtung hat die Brucker Zweigstelle des Jagdschutzvereins bereits gesetzt: Hegemeisterin Marion Sarkleti-König wird die künftigen JungjägerInnen im Bereich Auftritt in der Öffentlichkeit, aber auch in den sozialen Medien im Rahmen der Ausbildung sensibilisieren: „Jeder, der im Jagdkurs sitzt, ist künftiges Aushängeschild der Jagd.“ Mit dieser Veranstaltung hat die Brucker Jägerschaft bewiesen, dass sie durchaus zur kritischen Selbstbetrachtung bereit ist. Alle Diskutanten waren sich einig, dass die aktive Kommunikation nach außen eine der wesentlichen Aufgaben der nächsten Jahre sein wird. 

Harald Bauer

 

Luftgewehr-Landesmeisterschaft. Beim diesjährigen Luftgewehr-Mannschaftsschießen der Steirischen Landesjägerschaft am 22. Mai in Stainz stellten die Brucker Schützen bei den Senioren wie schon voriges Jahr den Landesmeister in der Einzelwertung durch Hermann Wetzelhütter. Gemeinsam mit Helmut Pircher, Max Hansmann und Gottfried Mader konnte auch der zweite Platz in der Mannschaftswertung erreicht werden.

Hermann Wetzelhütter

 

Willibald Rechberger sen. †. Schmerzlich traf uns die Nachricht, dass unser langjähriges, treues Mitglied, Willibald Rechberger sen., plötzlich und völlig unerwartet von uns gegangen ist. Willi, wie wir ihn nannten, war seit 1969 Mitglied des Steirischen Jagdschutzvereines und Obmann der Turnauer Gemeindejagd, Revier Thal. Durch den frühen Tod seines Vaters musste Willi schon in jungen Jahren große Verantwortung für Hof, Jagd und Familie übernehmen. Darüber hinaus engagierte er sich in den vordersten Reihen der Viehzuchtgenossenschaft, der Obersteirischen Molkerei, der Landforst, der Raiffeisenbank und im Turnauer Gemeinderat. Vor allem im Dienste des Alpenfleckviehzuchtverbandes Steiermark war Willi weit über die Landesgrenzen hinaus überaus erfolgreich und sehr bekannt.

Die große Menschenmenge, die der Trauerfamilie in der Zeit des Gebets und des Begräbnisses zur Seite stand, zeigte eindrucksvoll, welch besonderer Mensch viel zu früh aus unserer Mitte gerissen wurde. Zum Abschied legten die Weidkameraden zu „Jagd vorbei“ der Jagdhornbläser Turnau ihre Trauerbrüche ab.

Lieber Willi, die Ortsstelle Turnau bedankt sich für deine jahrzehntelange Treue und dein großartiges Engagement mit einem letzten Weidmannsdank und Weidmannsruh.

Ing. Christian Kindelsberger